PRO BAHN begrüßt Schlichtung im Tarifkonflikt zwischen EVG und Deutscher Bahn

Ständige Streikdrohungen treiben Fahrgäste in die Autos

„Wir begrüßen es sehr, dass Deutsche Bahn und EVG mittels Schlichtung ihren Tarifkonflikt lösen wollen. Aber am Ende der Schlichtung muss es auch zwingend zu einer Einigung kommen – alles andere wäre eine Katastrophe für den Verkehrsträger Bahn und seine Fahrgäste.“ Malte Diehl, Landesvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN Niedersachsen/Bremen, hat die Nachricht, dass nach der Deutschen Bahn nun auch die EVG in eine Schlichtung eintreten will, mit Erleichterung aufgenommen. Freilich sind damit weitere Streiks nicht gänzlich vom Tisch, sondern zunächst nur während der Zeit der Schlichtung ausgeschlossen. Und ab Oktober drohen dann schon wieder neue Streiks, weil dann die andere Gewerkschaft GDL ihre Muskeln spielen lassen will.

Gerade in diesen Wochen sind täglich Hunderttausende mit den Zügen unterwegs zu ihren Urlaubsorten und wieder zurück. In Niedersachsen sind die Küste und der Harz gut mit der Bahn erreichbare Ziele. Jede Unsicherheit bei der Reiseplanung treibt hier die Leute auf die Straße – verständlich, wenn man sich auf die schönsten Wochen im Jahr freut und diese wegen eines Bahnstreiks ins Wasser zu fallen drohen. Mit dem Deutschlandticket wird für viele Menschen die Bahnreise wieder interessant. Auch diese dürfen nicht enttäuscht werden.

Guter Lohn für schwierige Arbeit ist unabdingbar …

Arbeit bei der Bahn bedeutet Schichtdienst und im Falle von Lok- und Zugbegleitern, Fahrdienstleitern, Stellwerkern oder Wartungspersonal eine enorme Verantwortung für die ihnen anvertrauten Reisenden und Güter. Für PRO BAHN sind eine angemessene Bezahlung sowie andere gute Rahmenbedingungen unabdingbare Voraussetzungen für einen reibungslosen Bahnbetrieb. Malte Diehl hierzu: „Wir sehen doch gerade, wozu Personalmangel und hoher Krankenstand führen, nämlich zu Zugausfällen in zum Teil kaum mehr akzeptablem Umfang. Höchste Zeit also, dass die Manager das erkennen und entsprechend handeln. Insoweit sind die Forderungen der EVG und auch der GDL nachvollziehbar.“

… aber Fahrgäste und Güterkunden brauchen dringend Verlässlichkeit – sonst sind sie weg!

Was die Sache für die Kundinnen und Kunden aber zunehmend zu einer Nervenprobe macht, an deren Ende dann wieder die Entscheidung für das Auto steht, ist der ewige Konkurrenzkampf der beiden Gewerkschaften EVG und GDL. Sie sind offenbar damit so sehr beschäftigt, dass sie vollkommen aus dem Auge verloren haben, für wen der Verkehrsträger Bahn eigentlich da ist: für den reibungslosen und umweltfreundlichen Transport von Menschen und Waren.

Kunden sind nicht der Spielball im ewigen Ping-Pong-Spiel der Bahn-Tarifpartner

PRO BAHN nimmt den Beginn der Schlichtung zum Anlass, erneut an die Verhandlungsparteien zu appellieren, sich dieser Verantwortung für unsere Gesellschaft endlich bewusst zu werden und sich auf einem Niveau zu einigen, welches es ermöglicht, dringend nötiges Personal zu halten und zu gewinnen, ohne den Bogen zu überspannen. Denn der Verhandlungsführer der EVG droht bereits mit massiver Geiselnahme der Bahnkund-schaft im Herbst, sollte die Schlichtung scheitern. „Wir als Kunden“, so Malte Diehl, „lassen uns derartige Drohungen irgendwann nicht mehr bieten.“

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