Reduzierung von Fahrten am frühen Abend sendet falsches Signal

Pressemitteilung zur Reduzierung des Busangebotes beim Stadtverkehr Hildesheim (SVHI)

Die kurzfristige Bekanntgabe des Stadtverkehrs Hildesheim (SVHI) über das zukünftig an Wochentagen bereits ab den frühen Abendstunden reduzierte Fahrtenangebot beim Busverkehr im Stadtgebiet Hildesheim stößt beim Fahrgastverband PRO BAHN auf Kritik.

Wie am 05.07.2023 erstmalig veröffentlicht, sind bereits ab dem 06.07.2023 massive Einschnitte beim Busfahrtenangebot des SVHI vorgesehen. Diese beinhalten u.a., dass bereits ab 18.30 Uhr sämtliche Busse bis Betriebsschluss lediglich nur noch im sogenannten „Abendliniennetz“, also nur noch alle 30 Minuten verkehren. Begründet wird dies nach Aussage des SVHI u.a. mit den angeblich reduzierten Öffnungszeiten im Hildesheimer Einzelhandel.

„Diese Sichtweise greift nach unserer Auffassung zu kurz und sendet ein falsches Signal an die Fahrgäste des öffentlichen Verkehrs und den Einzelhandel in Hildesheim“, so Holger Klages, Vorsitzender des Regionalverbandes Braunschweig-Hildesheim von PRO BAHN. „Beim Betrachten der Situation über die Stadtgrenzen Hildesheims hinaus ist hingegen festzustellen, dass Pendlerinnen und Pendler z.B. aus Hannover oder Braunschweig bei ihrer abendlichen Rückkehr nach Hildesheim künftig bereits ab 18.15 Uhr am dortigen Hauptbahnhof lediglich nur noch den halbstündlich verkehrenden Bus der Linie 101 vorfinden, mit dem sie dann mittels aufwendigem Umstieg an der Schuhstraße die weiterführenden Linien in ihre Stadtteile erreichen. Das gilt selbstverständlich auch für Verbindungen nach Feierabend aus Hildesheim hinaus“, so Klages weiter.

Seit gerade einmal 2 Monaten bietet das Deutschlandticket den Fahrgästen in unserer Region erstmalig ein hochattraktives, einheitliches Tarifangebot für Bahn und Bus, was tendenziell sicherlich auch beim SVHI zu steigenden Fahrgastzahlen führt. Darüber hinaus ist geplant, zukünftig die Taktung der Züge in Richtung Hannover zu verdichten. In bzw. aus Richtung Braunschweig wird dies bereits ab Dezember umgesetzt.

„Dieser Entwicklung entgegengesetzt nun mit einer kurzfristigen Ankündigung von gerade einmal 24 Stunden das Busangebot bereits ab dem frühen Abend auf ein Nebenangebot zusammenzustreichen sorgt bei den betroffenen und potentiellen Fahrgästen des ÖPNV in Zeiten des Klimawandels und der Verkehrswende nur noch für heftiges Kopfschütteln“, fährt Klages fort.

Selbstverständlich ist auch für PRO BAHN nachvollziehbar, dass der SVHI angesichts des vorherrschenden Mangels beim Fahrpersonal nach Möglichkeiten sucht, einen verlässlichen und fahrbaren Betrieb anzubieten. „Dennoch hätten wir uns bei den Planungen von den Verantwortlichen mehr Fingerspitzengefühl gewünscht“, so Klages abschließend.

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