Infrastruktur zu Niedersachsens Nachbarn aus- und neubauen

Pressemitteilung des PRO-BAHN-Bundesverbands vom 24.03.2023

Fahrgastverband PRO BAHN stellt sich hinter die Neubaustrecken von Hannover nach Bielefeld und Hamburg sowie die Wunderline

Der Fahrgastverband PRO BAHN hat auf seinem Bundesverbandstag in Bad Salzdetfurth zwei Resolutionen beschlossen. Die erste Resolution ruft die Landesregierung in Niedersachsen sowie die Landkreise und Kommunen, die sich bislang gegen mögliche Neubaustrecken von Hamburg und Bielefeld nach Hannover sperren, auf, ihre Haltung zu überdenken und statt der Risiken auch die Vorteile dieser Strecken zu sehen. Die zweite Resolution fordert den Bund als Verantwortlichen für die Schieneninfrastruktur in Deutschland dazu auf, gemeinsam mit den Niederlanden das Projekt Wunderlinie zwischen Groningen und Bremen grundsätzlich zu überarbeiten.

Niedersachsen braucht neue Gleise – die Landesregierung muss die Chancen erkennen!

Der Fahrgastverband PRO BAHN ruft die Landesregierung in Niedersachsen sowie die Landkreise und Kommunen, die sich bislang gegen mögliche Neubaustrecken von Hamburg und Bielefeld nach Hannover sperren, auf, ihre Haltung zu überdenken und statt der Risiken auch die Vorteile dieser Strecken zu sehen. Ohne Neubaustrecken wird weder der Deutschlandtakt noch ganz allgemein der zu erwartende Verkehrszuwachs betrieblich zu bewältigen sein. Die in Alpha-E geplanten Maßnahmen werden nicht reichen. Niedersachsen muss dies jetzt erkennen und im eigenen Interesse die Nutzung möglicher Neubautrassen für einen schnellen Regionalverkehr, der das Land besser erschließt, durchplanen und vorantreiben. Die Zeit drängt, denn wenn erst einmal gebaut wird, sind keine Anpassungen für einen solchen Regionalverkehr mehr möglich!

Dazu erklärt Dr. Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Leiter des Fachausschusses Fernverkehr: „Wir brauchen beide Projekte, nicht nur für die kürze Fahrzeit, sondern auch, weil aufgrund des streckenfernen Baus die Projekte deutlich schneller umgesetzt werden können und sich Einschränkungen an den Bestandsstrecke im Rahmen halten würden, da ansonsten mehrfach mit monatelangem Ersatzverkehr und jahrelangen Angebotseinschränkungen zu rechnen sei.

Malte Diehl, Landesvorsitzender des Landesverbands Niedersachsen und Leiter des Fachausschusses Nahverkehrsorganisation, ergänzt: „Die Landesregierung muss die Chancen sehen, durch verlagerte Fern- und Güterzüge auf den Bestandsstrecken neuen Nahverkehr anzubieten und gleichzeitig auch schnelle Regionalzüge auf die Neubaustrecke zu bringen, um beispielsweise Soltau besser anzubinden.“

Die gesamte Resolution mit ausführlicher Begründung finden Sie hier.

Für eine echte Wunderline!

Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert den Bund als Verantwortlichen für die Schieneninfrastruktur in Deutschland dazu auf, gemeinsam mit den Niederlanden das Projekt Wunderlinie zwischen Groningen und Bremen grundsätzlich zu überarbeiten, sodass es tatsächlich die Voraussetzungen für schnelle, komfortable Direktzüge zwischen beiden Ländern schafft und gleichzeitig einen dichtgetakteten Regionalverkehr auf allen Streckenabschnitten ermöglicht. Die jetzigen Planungen sind eindeutig unzureichend. Bei der Überarbeitung ist zwingend zu berücksichtigen, dass der Strecke Groningen – Bremen strategische Bedeutung als Teil der kürzesten Verbindung von Amsterdam nach Kopenhagen zukommen wird, sobald die geplante Lelylijn in den Niederlanden verwirklicht ist. Dazu braucht es eine langfristige Vision auch über das derzeitige Projektende 2030 hinaus, um die Strecke mindestens auf den TEN-Standard zu heben.

Malte Diehl, Landesvorsitzender des Landesverbands Niedersachsen stellt fest: „Es kann nicht sein, dass die Niederlande eine Hochgeschwindigkeitsstrecke baut und in Deutschland ist der Plan, einen Minimalausbau zu fahren. Hier braucht es Fernverkehrszüge mindestens zwischen Bremen und Groningen.“

Dr. Andreas Schröder, stellvertretender Bundesvorsitzender und Fachreferent für Westeuropaverkehre, bemängelt: „Für den ersten Grenzübergang im Fernverkehr zwischen Deutschland und den Niederlanden muss man über 100 km von der Nordsee nach Süden fahren. Das muss sich ändern. Auch, um Rückfallebenen zu schaffen, wenn der Grenzübergang bei Bad Bentheim wegen Bauarbeiten oder Störungen nicht zur Verfügung steht.“

Die gesamte Resolution mit ausführlicher Begründung finden Sie hier.

Rückfragen bitte an
Dr. Andreas Schröder, stellvertretender Bundesvorsitzender E-Mail: andreas.schroeder@pro-bahn.de, Tel: +49 177 1984566
v.i.S.d.P.: Lukas Iffländer

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