Fahrgastverband PRO BAHN lobt verbessertes Sitzplatzangebot

In manchen überfüllten Regionalzügen fanden zahlreiche Fahrgäste nach Einführung des Deutschland-Tickets und des VSN-Fünf-Euro-Tickets keinen Platz mehr. Besonders die Triebwagen der Regionalbahn 82 Göttingen – Northeim – Kreiensen – Bad Harzburg und RB 80 Göttingen – Northeim – Herzberg – Nordhausen waren einfach zu kurz. Die Engpässe verschärften sich an Hauptreisetagen und bei Ausfällen von Metronom-Zügen zwischen Göttingen und Hannover.
Bereits seit dem „kleinen Fahrplanwechsel“ am 15. Juni 2025 werden von der Deutschen Bahn auf über 20 Fahrtabschitten doppelte Triebwagen-Einheiten eingesetzt. Sie bieten damit 260 statt 130 Sitzplätzen an. Gerd Aschoff, Vorsitzender von Pro Bahn Südniedersachsen: „Wir freuen uns außerordentlich, dass es nach unserer Kritik gelungen ist, zusätzliche Triebwagen nach Südniedersachsen zu holen. Positiv bewertet unser Fahrgastverband auch die Verstärkungen am Wochenende.“
Konkret: Montags bis freitags werden ab Göttingen 13 Züge verdoppelt, die teilweise bis Northeim, Kreiensen und sogar bis Bad Harzburg oder Nordhausen fahren. Am Wochenende sind es 11 Züge, die nunmehr aus zwei Triebwagen der Alstom-Lint-Baureihe 648 gebildet werden. Hinzu kommen die Doppeleinheiten, die bereits vorher im Einsatz waren, wie etwa die Züge um 16:48 Uhr und 19:49 Uhr ab Göttingen.
Aschoff: „Die Landesnahverkehrsgesellschaft LNVG hat hier wirklich gute Arbeit geleistet, und wir hoffen, dass der Schienenverkehr in der Region weiter verbessert wird, etwa durch dichtere Zugtaktungen zwischen Göttingen, Hannover und Uelzen.

ZUM HINTERGRUND
Die RB-Linie 82 Göttingen – Northeim – Kreiensen – Seesen – Goslar – Bad Harzburg

Im Dezember 2008 zog sich der Fernverkehr der Deutschen Bahn aus dem Leinetal mit der 2-stündlichen Intercity-Linie 26 Stralsund – Hamburg – Hannover – Kreiensen – Northeim -Göttingen – Frankfurt/M -Karlsruhe zurück. Um diese Lücke mit guten Anschlüssen in Göttingen, Northeim und Kreiensen aufzufangen, hatte die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) eine neue zweistündliche Regionalbahn-Linie von Göttingen über Northeim und Kreiensen nach Bad Harzburg eingerichtet (RB 82). Sie bietet in den Knotenbahnhöfen gute Anschlüsse mit kurzen Übergängen:

  • In Northeim in den Südharz und den Solling
  • In Kreiensen an die Nordwestbahn Holzminden – Höxter – Paderborn
  • In Goslar an den RegionalExpress nach Wernigerode – Halberstadt – Halle (Saale)

Diese neuen Züge waren von Anfang an sehr beliebt. Es kam häufig zu Überbesetzungen, die sich zunächst auf einzelne Tage (lange Wochenenden, Zugausfall beim Metronom) beschränkten. Nach Einführung Deutschlandtickets sowie des Fünf-Euro-Tickets im Verkehrsverbund Südniedersachsen (VSN) sind die Überbesetzungen eher der Regelfall geworden. Manche Fahrgäste sind oftmals gar nicht mehr in den Zug gekommen. Für Fahrgäste und Zugpersonal war das keine befriedigende Situation, die mit der Verdoppelung der Triebwagen nun deutlich entspannt wird. (ms/gaf)

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