Regionalbus-Fahrgastzählung startet mit Förderung

Mit moderner Sensortechnik sollen künftig die Fahrgastzahlen im Regionalbusverkehr der Landkreise Göttingen, Holzminden und Northeim flächendeckend erfasst werden. Das rund eine Million teure System wird mit 395.000 Euro gefördert. Es schafft die Grundlage für eine datengestützte Mobilitätsplanung. Den Förderbescheid übergab die Landesbeauftragte Dr. Ulrike Witt heute an ZVSN-Verbandsgeschäftsführer Stephan Börger. Witt erklärte auf dem ZOB Göttingen: „Verlässliche und intelligente Mobilität ist für ländliche Räume von großer Bedeutung. Sie trägt dazu bei, dass Dörfer und Städte attraktive Orte zum Leben bleiben. Der ZVSN macht vor, wie der regionale ÖPNV digital gestaltet werden kann. Ich freue mich, dass wir mit diesem Projekt die Verkehrswende in den ländlichen Regionen Südniedersachsens unterstützen können.“

Doreen Fragel, Erste Kreisrätin Landkreis Göttingen und Vorsitzende der ZVSN-Verbandsversammlung: „Ich freue mich, dass die intelligente Erhebung von Fahrgastzahlen unterstützen kann, den ÖPNV nicht nur effizienter, sondern auch nachhaltiger zu gestalten. Wenn wir wissen, wann und wo die Menschen fahren, können wir Linien gezielt stärken, unnötige Leerfahrten vermeiden und so Ressourcen und Emissionen sparen. Das Projekt ist ein wichtiger Baustein für eine klimafreundliche und datengestützte Mobilitätswende in Südniedersachsen.“

Stephan Börger, Verbandsgeschäftsführer des ZVSN: „Die automatische Fahrgastzählung ist ein Meilenstein für den Regionalbusverkehr in Südniedersachsen. Mit den gewonnenen Daten haben wir zukünftig in Echtzeit Zugriff auf Nachfragedaten, was dabei hilft, die begrenzten finanziellen Mittel unserer Verbandsmitglieder bestmöglich einzusetzen.“

Im Rahmen des innovativen Projekts werden 122 Busse im Verbandsgebiet mit moderner Sensortechnik ausgestattet, um Fahrgastströme automatisiert fortlaufend zu erfassen. Die gewonnenen Daten dienen, so der ZVSN, einer objektiven Bewertung des Mobilitätsverhaltens und der nutzerorientierten Weiterentwicklung des Fahrplans. Die Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen GmbH (VSN).

Alternative Zählmethode wäre der Einsatz von Zählpersonal in den Fahrzeugen. Diese könnten die Fahrgäste zusätzlich nach ihren Reisezielen, Umstiegen und Gewohnheiten befragen. Solche Projekte sind jedoch sehr aufwendig und zeitlich begrenzt.

Die Förderung erfolgt im Rahmen der EU-Strukturförderung durch das Land Niedersachsen über die NBank. Das Projekt wird kofinanziert von der Europäischen Union, was im Rahmen der Informations- und Kommunikationspflichten transparent dargestellt wird – unter anderem durch Plakate, und Webinformationen.

Hintergrund: Automatische Fahrgastzählung (AFZS)

Automatische Fahrgastzählsysteme bieten gegenüber manuellen Zählmethoden viele Vorteile: Sie ermöglichen eine kontinuierliche, objektive und ortsgenaue Erhebung von Nutzungszahlen. Dadurch lassen sich saisonale, wochentägliche und tageszeitabhängige Fahrgastbewegungen präzise abbilden – ein entscheidender Beitrag für eine bedarfsorientierte ÖPNV-Planung, so der ZVSN.

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