Presse-Archiv

Hier finden Sie ältere Pressemitteilungen von PRO BAHN zum Nachschlagen.


02.05.2019: Landesversammlung in Obernkirchen

Am Samstag, 04.05.2019, wird der Fahrgastverband PRO BAHN Niedersachsen seine Landesversammlung in Obernkirchen durchführen. Für die Anreise nutzen die Mitglieder einen Sonderzug des FERSt ab Rinteln Nord. Björn Gryschka, Landesvorsitzender: „Zwischen Rinteln und Stadthagen liegt eine Eisenbahninfrastruktur still, die mehr leisten kann als heute. Mit der Wahl des Tagungsortes in Obernkirchen will PRO BAHN daran erinnern, dass die Landesregierung weiter an einem Nachfolgekonzept für die 2015 beschlossenen 2 Reaktivierungen arbeiten muss.“ Fortschritte verspricht sich PRO BAHN dabei von einem neuen hessischen Gutachten, dass das volkswirtschaftliche Interesse an Bahnlinien auch auf dem Land neu und losgelöst vom „U-Bahn-Denken der 70er-Jahre“ definieren wird. 

Zu Beginn werden die Mitglieder am Obernkirchener Bahnhof von Burkhard Rohrsen vom FERSt über die Geschichte und die Perspektiven der Reaktivierung Bahnstrecke informiert. Wichtiger erster Schritt war der Erfolg des Vereines, durch Übernahme der Strecke diese 2008 überhaupt gerettet zu haben. Burkhard Rohrsen: „Mit einer Reaktivierung der Strecke könnte der Abwanderung junger Menschen in Ballungszentren wie die Region Hannover entgegengewirkt werden. Profitieren würden auch der Kurort Bad Eilsen und das Klinikum Obernkirchen mit 600 Arbeitsplätzen.“  

Detail am Rande: Übrigens hätten die aus ganz Niedersachsen anreisenden PRO BAHN-Mitglieder mit dem Niedersachsenticket die Busse im Landkreis Schaumburg nicht nutzen können. Björn Gryschka: „Als einer der allerletzten Landkreise in Niedersachsen wird hier der Niedersachsentarif in den Bussen leider nicht anerkannt. Auch aus diesem Grund fiel die Entscheidung nicht schwer, einen Sonderzug für den Transfer nach Obernkirchen zu bestellen.“


11.03.2018: Bahn verbindet
Die Exkursion zum Einbecker Bundesverbandstag widmete sich den Bahnstrecken und Fahrgästen im Südharz. Auf der Fahrt von Einbeck-Salzderhelden über Seesen, Osterode und Herzberg nach Ellrich erläuterte Michael Reinboth, Vorsitzender des Regionalverbandes Südniedersachsen, eloquent und detailreich die Besonderheiten von Landschaft, Bahnbetrieb und Geschichte. Nicht zufrieden seien die Fahrgastvertreter derzeit mit der Anschlusssituation in Kreiensen, wo drei verschiedene Bahnunternehmen und auch die DB Netz AG nicht ausreichend miteinander kommunizieren und zu oft Anschlüsse versäumt werden. Auf der Fahrt durch die wunderschöne Westharzer Karstlandschaft konnten die BVT-Teilnehmer die Probleme einer eingleisigen Strecke mit störanfälliger Alttechnik erleben: In Seesen wollte sich eine Weiche nicht stellen lassen, so dass unplanmäßig rangiert werden musste. Gut funktionierte hingegen heute der “Herzberger Knoten” mit Bahn- und Busanschlüssen in alle Richtungen – das, obwohl mit unserem Sonderzug ein vierter Zug an nur drei Bahnsteigen unterzubringen war. Der Sonderzug der DB Regio bestand aus zwei frisch aufgearbeiteten Triebwagen der BR 640, die sonst nicht auf dieser Strecke laufen. So kamen auch die Bahnfotografen zu einem seltenen Motiv. Besondere Mühe hatte sich das Team der Harz-Weser-Bahn mit der Zugbeschriftung gegeben: Außen verkündeten die Anzeigen “PRO BAHN auf Fahrt!”, innen “PRO BAHN im Zug”.  

Der Höhepunkt der Reise wurde mit der Querung der Landesgrenze nach Thüringen erreicht: Hier waren nur 3 Tage nach dem Mauerfall die Bundesbahner Horst Waldmann und Albert Koch auf eigene Faust mit einem Triebwagen von Walkenried nach Ellrich gefahren und hatten so den ersten Grenzübergang zwischen der damaligen Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn der DDR wiedereröffnet. Diese alte, neue Verbindung ist auch fast 30 Jahre danach mit einem stabilen Stundentakt im Fahrplan der Deutschen Bahn verankert. Daran erinnerten die Fahrgastvertreter mit einem extra geschaffenen Plakatmotiv, dass die verbindende Funktion der Bahn hervorhebt. Horst Waldmann und Albert Koch waren zu Beginn des Bundesverbandstages für ihre persönliche Leistung mit dem PRO BAHN-Fahrgastpreis ausgezeichnet worden und nahmen auch an der Exkursion teil. Während des Aufenthaltes im mustergültig sanierten Bahnhof Ellrich versorgte die Freiwillige Feuerwehr, deren Domizil sich hier befindet, die Teilnehmer mit einem Mittagsimbiss und zeigte historische Bahn- und Feuerwehranlagen.

Auf dem Rückweg nach Northeim gab es schließlich noch einen Halt in Deutschlands größter Höhle. Mitten durch die Himmelreichhöhle führt nämlich die Bahnstrecke Ellrich – Walkenried. Der normale Fahrgast nimmt von dem technisch anspruchsvollen Schutz des Tunnels mit bis zu 12 m starken Betonüberdeckungen zum Schutz vor Steinschlag allerdings nichts wahr. Pünktlich konnten die Teilnehmer schließlich in Northeim ihre Anschlusszüge nach Göttingen und Hannover erreichen.

Hier ein Filmbericht über die Exkursion einschließlich Zeitzeugeninterviews: https://youtu.be/-Plg2e75GAQ . Fotos von Fahrt finden Sie hier.


09.03.2018: Landespreis für die Bleckeder Kleinbahn
Heute wurden auf dem Festabend anlässlich des Bundesverbandstages des Fahrgastverbandes PRO BAHN die Fahrgastpreise verliehen Der Landespreis des PRO BAHN Landesverbandes Niedersachsen ging an die Bleckeder Kleinbahn für die Durchführung eines Regionalbahn-Probeverkehrs.
Die Rede des Landesvorsitzenden Björn Gryschka können Sie hier abrufen.


01.03.2018: Verkehrsstaatssekretär Dr. Lindner zu Gast bei der Fahrgastpreisverleihung von PRO BAHN
Beim Bundesverbandstag des Fahrgastverbandes PRO BAHN wird Staatssekretär Dr. Berend Lindner vor Fahrgastvertretern aus dem gesamten Bundesgebiet am Freitag, 09.03.2018, im Alten Rathaus in Einbeck ab 18.00 Uhr erstmals öffentlich die Bahnpolitik der neuen Landesregierung beschreiben. Die Delegierten des Fahrgastverbandes kommen in Einbeck zu ihrem jährlichen Treffen zusammen und verleihen traditionell Fahrgastpreise für besonders fahrgastfreundliche Leistungen im öffentlichen Verkehr.

In diesem Jahr werden u. a. geehrt die Eisenbahngesellschaft metronom für ihre engagierte Fahrgastinformation während des Sturms Xavier, die Deutsche Bahn für neue Bahnerlebnisse im Ideenzug sowie die Bleckeder Kleinbahn für ihren Probe-Regionalbahn-Verkehr auf eigene Kosten. Wie immer stellt zudem der Ehrenvorsitzende des Verbandes, Karl-Peter Naumann, die Sorgen und Nöte, aber auch die positiven Erlebnisse der Fahrgäste im Jahr 2017 vor.

Zum Abschluss des Bundesverbandstages begeben sich die Delegierten schließlich auf eine bahnpolitische Exkursion. Um 9.50 Uhr startet am Sonntag, 11.03.2018, am Bahnhof Einbeck-Salzderhelden ein Sonderzug von DB Regio, mit dem die Fahrgastvertreter auf gelungene und weniger gelungene Beispiele im Bahnalltag aufmerksam machen wollen. Stationen sind Kreiensen, Seesen, Gittelde-Bad Grund, Herzberg und Ellrich. In Ellrich wird um 12.15 Uhr gemeinsam mit Zeitzeugen aus Bahn und Politik des ersten Personenzuges gedacht, mit dem nach dem Mauerfall am 12.11.1989 der neue Bahngrenzübergang von Walkenried nach Ellrich durch persönliches Engagement der Eisenbahner vor Ort geöffnet wurde.

Medienvertreter sind zu beiden Veranstaltungen herzlich eingeladen. Kontakt für organisatorische Fragen: Björn Gryschka, Landesvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN NIedersachsen, Tel. 0175/8280386, mail: b.gryschka@pro-bahn.de


19.02.2018: PRO BAHN Niedersachsen zur Auftaktsitzung des “Runden Tisches Vegetationsmanagement DB” am 20.02.2018
Der Fahrgastverband PRO BAHN Niedersachsen fordert die rasche Umsetzung erster Schritte hin zu robusteren Bahnstrecken in Niedersachsen. “Es müssen dringend bessere Vorsorgemaßnahmen gegen die heftigen Stürme a la Xavier entlang der Bahnstrecken getroffen werden”, so Landesvorsitzender Björn Gryschka vor der Auftaktsitzung unter Federführung des Niedersächsischen Umweltministers Olaf Lies. “Wir freuen uns, dass das Thema jetzt auf der politischen Tagesordnung steht, denn baldige Schritte sind ohne den nötigen Druck aus Politik und Öffentlichkeit anscheinend nicht zu erwarten”, zieht er gleichzeitig eine eher pessimistische Bilanz der ersten Vorveranstaltung Mitte Januar im Hause des betroffenen Bahnunternehmens metronom.  

Die Forderungen der Fahrgastvertreter:  

1. Sonderprogramm zur Durchforstung 2018 in Niedersachsen: Streckenprioritäten z. B. nach Fahrgastzahlen oder Fernverkehrsbedeutung und nicht nach Verwaltungsbezirken
2. Gleichstellung der rechtlichen Eingriffsmöglichkeiten entlang von Autobahnen und Bahnstrecken (Bundesfernstraßengesetz)
3. Umgehende Erarbeitung eines Notfallfahrplans mit reduzierten Geschwindigkeiten für den Sturmfall statt flächendeckender Betriebseinstellung wegen fehlenden Plans B für Fahrzeuge und Personal  

“Nicht allein das Vegetationsmanagement der Deutschen Bahn sollte die Basis für die Gespräche bilden. Die Einbeziehung Schleswig-Holsteins in den neuen Runden Tisch bietet die Chance, zwei große Eisenbahninfrastrukturunternehmen aus Norddeutschland nach ihren Erfahrungen und Lösungsansätzen zu befragen: Die Verkehrsbetriebe Elbe Weser aus Bremervörde und die AKN aus Kaltenkirchen”, meint Gryschka.


16.01.2018: Ergebnisse Runder Tisch Grünschnitt an nds. Bahnstrecken
Mehr enttäuscht als kurzfristig hoffnungsvoll zeigt sich der Fahrgastverband Pro Bahn von den Ergebnissen des ersten Runden Tisches. “Ohne zu pessimistisch zu sein, können stundenlange, großflächige Zugausfälle durch Streckensperrungen beim nächsten Orkan wieder auftreten”, so Björn Gryschka, Landesvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN, nach der Veranstaltung in Uelzen. “Wir sehen zwar das Bemühen, durch andere Forstvorschriften und Arbeitsweisen Entnahmen einzelner Bäume auch jenseits der 6 Meter neben den Schienen zu ermöglichen. Die positiven Auswirkungen werden aber noch lange auf sich warten lassen.”
Aus Sicht von PRO BAHN muss nach dieser ersten Runde, bei der es zunächst viel um den Status Quo und unvernetzte Initiativen einzelner Akteure ging, eine weitere folgen: Wie stellen sich die Bahnunternehmen und die DB Netz AG z. B. Umleitungen über Dieselstrecken vor, wenn elektrifizierte Strecken gesperrt sind? Welche Fahrzeuge kommen dafür in Frage? Muss es dafür Verträge zwischen den Eisenbahnen geben? Und vor allem: Wie bekommen Fahrgäste konsistente Informationen? Dem Fahrgast ist es letztlich bei Streckensperrungen egal, ob er mit einem Regionalzug vielleicht länger unterwegs ist – Hauptsache, er kommt ans Ziel. Schienenersatzbusse können bei tausenden betroffenen Fahrgästen nicht systematisch helfen”, so Gryschka. PRO BAHN stellt auch in Frage, ob die flächendeckende, pauschale Verfügung roter Signale die einzige Antwort des Netzbetreibers sein kann.
Aber auch die Versäumnisse der DB und der Politik dürfen nicht verschwiegen werden: “Mangelhafter Rückschnitt über Jahrzehnte hat erst zu dem heute oft bestehenden Schutzstatus größerer Bäume geführt. Aber auch die Politik gibt den Betreibern bis heute bessere Eingriffsmöglichkeiten entlang von Bundesfernstraßen als bei Schienenwegen. Hier ist der Gesetzgeber gefordert, diese einseitige Bevorzugung eines weniger umweltfreundlichen Verkehrsträgers zu beenden”, so Gryschka.
Für den Fahrgastvertreter erfreulich die konstruktive Haltung des Naturschutzbundes, der sich offenbar viele Maßnahmen zum Thema stärkerer Grünschnitt an Bahnstrecken vorstellen kann: ” Eine Chance für die Politik, eingefahrene Gleise zu verlassen und das Verhältnis von Autoverkehr, Eisenbahn und Naturschutz neu im Sinne einer gewandelten Gesellschaft zu justieren.”


15.01.2018: Runder Tisch “Grünschnitt” tagt am Dienstag zum ersten Mal 
PRO BAHN Niedersachsen hatte es bereits unmittelbar nach dem Herbststurm Xavier gefordert (Link PM Niedersachsen 11.10.2017), das norddeutsche Eisenbahnunternehmen metronom hat die Idee nun aufgegriffen und dankenswerter Weise umgesetzt: Am 16.01.2018 tagt in Uelzen zum ersten Mal ein Runder Tisch Grünschnitt mit Vertretern von Eisenbahnunternehmen, DB Netz AG, Aufgabenträgern, Umweltministerium, Naturschutzbund und Fahrgastverband PRO BAHN, um kurzfristige Lösungen für eine größere Robustheit des Bahnverkehrs namentlich in der norddeutschen Tiefebene zu erarbeiten.
PRO BAHN-Landesvorsitzender Björn Gryschka hält im Kontext von Unwetterereignissen auch die konsistente und widerspruchsfreie Information der Fahrgäste für besonders bedeutsam: “Daten zur Position von Zügen sind bereits digital beim Schienennetzbetreiber vorhanden. Zur Zeit müssen aber noch viel zu viele Daten auf gesonderten Wegen und manuell von den Verkehrsunternehmen über anfällige Schnittstellen an die Fahrgäste weitergeleitet werden. Es kann nicht sein, dass sich Fahrgäste im Störungsfall ihre “Wahrheit” aus einer Kombination von Bahnsteiganzeigen, “bahn.de” und den Homepages bzw. Apps der einzelnen Verkehrsunternehmen zusammenreimen müssen. Eine gemeinsame Datendrehscheibe muss höchste Priorität im DB-Konzern erhalten!”, fordert Gryschka.


30.11.2017: Rücknahme von Fahrplanverbesserungen wegen Datenpanne bei der DB Netz AG
“Ausgesprochen ärgerlich” findet PRO BAHN-Sprecher Björn Gryschka die Rücknahme der seit einiger Zeit angekündigten Angebotsverbesserungen auf der von erixx betriebenen Linie zwischen Hannover und Bad Harzburg (RE 10). “Es ist ein niedersachsenweit einmaliger Vorgang, dass die DB Netz AG verbindlich zugesagte Fahrplantrassen in solchem Umfang und so kurzfristig storniert. Offenbar hat man dort die nötigen nächtlichen Zeitfenster für Bauarbeiten schlicht übersehen und deshalb neue Tagesrandzüge morgens und abends angenommen. Dass nun aber so rigoros nicht nur bei dem RE 10, sondern im gesamten Harzraum bestellte Tagesrandzüge wieder für bis zu 2 Jahre abgesagt werden, können wir nicht akzeptieren. Wir erwarten von der DB Netz eine transparente Bauplanung, die sobald wie möglich zumindest in den Wochenendnächten die Fahrplanverbesserungen zulässt”, meint Gryschka. Auch die Verzögerung des neuen Zuges um 4.44 Uhr von Hildesheim nach Hannover mit guten Anschlüssen nach Köln und Süddeutschland möchte er nicht länger als 1 Jahr hinnehmen und setzt auf das Verhandlungsgeschick der Landesnahverkehrsgesellschaft, die die Verbesserungen fest geplant hatte. Immerhin ist aber die durchgehende stündliche S-Bahn-Verbindung von und nach Hannover in den Wochenendnächten gesichert.
Insgesamt zeigt dieser Vorgang wieder einmal die mangelhafte digitale Koordinierung von Fahrplan- oder Baustellendaten. Die Auswirkungen einer fehlenden gemeinsamen “Datendrehscheibe” für Zugdaten und Informationen für Fahrgäste hatten sich erst im Oktober 2017 bei den Stürmen Xavier und Herwart überdeutlich gezeigt. “Wann besetzt die Deutsche Bahn AG endlich das Vorstandsressort Digitales?”, fragt Gryschka.


11.10.2017: Der nächste Sturm kommt bestimmt: Sturm „Xavier“ und die Folgen im Bahnverkehr – was muss besser werden?  

Hunderttausende Fahrgäste sitzen am 05. und 06.10.2017 wegen des (etwa 5-stündigen)  Sturms auf den Bahnhöfen Norddeutschlands fest. Letzte Strecken sind erst 6 Tage später wieder befahrbar. Das Bahnpersonal ist bemüht, den Reisenden zu helfen, wirkt aber oft allein gelassen. Fahrgäste, die sich Informationen über die Apps oder die Webseiten der Eisenbahnunternehmen beschaffen, werden dadurch nicht unbedingt schlauer. Denn obwohl für „die ganze Region Niedersachsen“ der Bahnverkehr „vollständig eingestellt“ ist, bleiben Fragen: So fahren die Regionalzüge am 05.10.2017 zwischen Kassel und Göttingen unbeirrt und sogar pünktlich. Die Metronom-Züge werden am 06.10.2017 zwar zwischen Hannover und Uelzen auf www.bahn.de als pünktlich angezeigt, die Strecke ist aber tatsächlich weiterhin durch DB Netz gesperrt. Das führt soweit, dass die Eisenbahngesellschaft metronom sich gezwungen sieht, die Fahrgäste in deutlichen Worten vor der Bahn-Homepage zu warnen: „Die Angaben auf www.bahn.de sind falsch, die richtigen finden Sie nur auf der-metronom.de.“  

Aus Sicht der niedersächsischen Fahrgäste müssen folgende Lehren gezogen werden:  

1. Das Streckenbegleitgrün auf Gelände der DB Netz AG (vor     allem die ehemaligen Brandschutzstreifen) muss unverzüglich soweit zurückgeschnitten und dauerhaft kurz gehalten werden, wie es bereits das heutige Naturschutzrecht erlaubt.

2. Wo das Naturschutzrecht es nicht erlaubt, Bäume  zu entfernen, die aufgrund ihrer Größe und Nähe zu den Gleisen den Zugverkehr gefährden könnten, muss unverzüglich eine Task Force mit Vertretern von DB Netz, der Eisenbahnunternehmen, aus Verkehrs- und Umweltministerium von Bund und Land sowie den Vertretern der Fahrgast- und Umweltverbände zusammentreten. Diese muss Naturschutz auf der einen Seite sowie Sicherheit und Robustheit des Bahnverkehrs auf der anderen Seite neu gewichten. Dabei sind insbesondere Schutzintensität und Bedeutung der Bahnstrecke für den überregionalen Verkehr transparent abzuwägen.  

3. Die Struktur der Datenübermittlung zwischen Netzbetreiber, Eisenbahnunternehmen, Bahnhofsbetreiber und Fahrgästen muss dringend reformiert werden. Es muss eine einheitliche Datenbasis geben, auf die per Schnittstelle alle Unternehmen im nötigen Umfang zugreifen und zuliefern. Für die Fahrgäste müssen daraus automatische Informationen generiert werden. Es ist den Fahrgästen nicht länger zuzumuten, sich aus gerade im Krisenfall unzureichend manuell gepflegten Homepages, Apps und Anzeigen selbst eine „Wahrheit“ zusammenzureimen. Der bisherige Bundesverkehrsminister hat noch im September die Digitalisierung der Bahn als großes Ziel ausgegeben – die Umsetzung muss jetzt beginnen.  

Pro Bahn steht für die Diskussion am Runden Tisch bereit. Das Eisenbahnunternehmen metronom und der PRO BAHN-Bundesverband haben sich mit unterstützenden Pressemitteilungen gemeldet, siehe
„Link zu PM Metronom“ und „Link zur PM Runder Tisch Sturm und Orkan“ von PRO BAHN.


08.04.2017: Fahrgastverband Pro Bahn stellt neue Schrift zum Schienenausbau vor

einer Gemeinschaftsaktion der Landesverbände Niedersachsen, Hamburg/Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hat PRO BAHN ein Thesenpapier erarbeitet, das die Vorstellungen und Wünsche der Fahrgäste in den norddeutschen Bundesländern zur Bahninfrastruktur vorstellt. Das erste Exemplar wurde auf der niedersächsischen Landesversammlung am 08.04.2017 in Uelzen Herrn Dr. Christoph Wilk vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr übergeben, der bei seinem Besuch Minister Olaf Lies vertrat.
Link zur Rede des Landesvorsitzenden Björn Gryschka


02.06.2016: 25 Jahre ICE-Strecken – Jubiläum ohne Feier

Am 2. Juni 1991, genau vor 25 Jahren, begann in Niedersachsen der Hochgeschwindigkeitsverkehr. Die damalige Deutsche Bundesbahn nahm nach rund 15 Jahren Bauzeit die Schnellfahrstrecke Hannover – Göttingen – Würzburg mit einer Abzweigung nach Hildesheim und Braunschweig in Betrieb. Gleichzeitig wurde die erste ICE-Linie Hamburg – Hannover – Göttingen – Frankfurt über diese Strecke geführt. Der Streckenast nach Hildesheim und Braunschweig erhielt zunächst eine Intercity-Linie, die aber die Reisezeiten Richtung Göttingen und Süddeutschland bereits um 30 – 90 Minuten verkürzte. Der historischen Entwicklung, die im Vorjahr zur Wiedervereinigung Deutschlands geführt hatte, war es zudem zu verdanken, dass diese Intercitylinie von Anfang an nach Berlin weitergeführt wurde. Hildesheim und Braunschweig bekamen somit nicht nur die in Zeiten der alten Bundesrepublik geplanten 3 Intercity-Zugpaare in Tagesrandlage nach Süden, sondern eine vollwertige Intercity-Linie im Zweistundentakt von Süddeutschland bis Berlin. Ab 1993 gab es dann die heute bekannte ICE-Linie mit erneut verkürzten Fahrzeiten und mehr Zügen.

“Wie selbstverständlich diese Fahrzeiten für viele Fahrgäste der Region mittlerweile sind, zeigte sich erst im vergangenen April”, sagt Björn Gryschka von Pro Bahn, “schlagartig waren wegen der zwei Wochen langen Vollsperrung der ICE-Strecke die Fahrzeiten aus den 80er Jahren wieder zurück.” Fahrgäste hätten zu den kurzen Fahrzeiten eines ICE oft keine Alternative: “Mit dem Pkw sind die Fahrzeiten nicht zu halten. Fernpendler müssten ohne ICE umziehen oder eine Zweitwohnung am Arbeitsort nehmen. Die ICEs haben also ganz neue Lebensgewohnheiten ermöglicht.”

Vor diesem Hintergrund ist es für Pro Bahn unverständlich, dass dieses besondere Jubiläum nicht von der Deutschen Bahn in der Region gefeiert wird. “Vor 25 Jahren gab es Bahnhofsfeste und Testfahrten in allen ICE-Städten, seither hat der ICE trotz Pannen ein positiv besetztes Image. Jedes Kindergartenkind kennt ihn”, meint Gryschka. “Gerade die emotionale Bindung von Kunden an ein Produkt durch posivites Erleben lässt die Kunden über Schwächen hinweg sehen.” Warum nicht z. B. wenigstens der neue ICE 4, der in diesen Tagen bereits Testfahrten zwischen Hannover und Göttingen unternimmt, öffentlich an mehreren Bahnhöfen vorgestellt wird, ist für Pro Bahn eine vergebene Chance. “Wie man eine Bahnstrecke heute feiert, zeigt aber in dieser Woche die Schweiz. Dort ist ein gesamtes Land stolz auf seine neue Strecke durch den Gotthard, im Eröffnungszug sitzen durch Los ermittelte Fahrgäste, die Ehrengäste fahren im zweiten Zug hinterher. Etwas mehr Engagement bei einem 25-jährigen Jubiläum hätte die DB sich also leisten dürfen”, ist Gryschka gerade beim Blick zum europäischen Nachbarn enttäuscht.


04.05.2016: Pro Bahn bestreitet Notwendigkeit von Zugstreichungen im Leinetal – unabhängige Dokumentation
Die DB Netz AG hat zwischen dem 23.04. und 09.05.2016 rigoros Trassen fahrplanmäßiger Regionalverkehrszüge im Leinetal gestrichen mit der Begründung, dass diese Strecke aufgrund der umgeleiteten ICE-Züge und zahlreicher Güterzüge überlastet sei und keinen Platz für sonst vorrangige Regionalzüge mehr biete. Betroffen sind die S-Bahn Hannover – Hildesheim sowie die Regionalbahnlinien Bad Harzburg – Göttingen und Nordhausen – Göttingen.
Der Fahrgastverband Pro Bahn hat deshalb an den ersten beiden Wochenenden der Maßnahme systematisch die tatsächlich gefahrenen Züge in den Bereichen Kreiensen/Freden, Nordstemmen und Einbeck dokumentiert, siehe Anlage.
In der Analyse hat sich klar herausgestellt, dass zumindest an den Wochenenden die Strecke bei weitem nicht ausgelastet ist. Mit den gewonnenen Daten lässt sich beweisen, dass die Herausnahme mindestens der RB Bad Harzburg – Göttingen im Abschnitt Kreiensen – Göttingen völlig unverhältnismäßig war. Diese Linie hätte den unveränderten Anschluss aus dem Nordharz sowie die Hälfte der schnellen Verbindungen aus dem Südharz nach Göttingen sichergestellt. Zur Verdeutlichung sind in der Dokumentation die fiktiven Trassen orange eingefärbt.
Pro Bahn hat zahlreiche längere Zeiträume ohne Verkehr (in der Tabelle gelb eingefärbt) und selbst Fahrten auf dem Gegengleis mit entsprechender Kapazitätseinschränkung für die Gegenrichtung beobachtet. Wie leistungsfähig die Strecke eigentlich ist, zeigte sich am 01.05.2016, als innerhalb von 65 Minuten 13 Züge Richtung Süden fuhren. Meist waren es aber nur 4 – 7 Züge je Stunde und Richtung.
Dass die Einlegung zusätzlicher Express-S-Bahn-Züge während der Hannover Messe zwischen Hildesheim und Hannover exakt in den Trassen der regulären Züge möglich war, aber ohne dass dies in der Woche vom 02. – 06.05.2016 wiederholt wurde, lässt zusätzlich an objektiven Entscheidungen der DB Netz AG zweifeln.
Der Fahrgastverband Pro Bahn hat sich daher beim Eisenbahnbundesamt sowie der Bundesnetzagentur über die Entscheidungen der DB Netz AG beschwert, da sie unnötig waren und zu Lasten Tausender Fahrgäste gingen.
Hier die von Pro Bahn über längere Zeiträume ermittelten Züge und Fahrzeiten. Für weitere Interpretationen der Tabelle wenden Sie sich bitte an den Landesvorsitzenden Björn Gryschka, Tel. 0175/8280386.


11.04.2016: PRO BAHN empört: Region Hildesheim soll übermäßige Auswirkungen der ICE-Streckensperrung ertragen

PRO BAHN kann nicht abschließend beurteilen, welche Trassen für ICE, metronom, S-Bahn, erixx, Güterzüge in den 17 Tagen der ICE-Streckensperrung Kassel – Hannover zwischen (Göttingen – / Hildesheim – ) – Barnten – Hannover zur Verfügung stehen. Regionalverbandssprecher Björn Gryschka: “Die Situation ist offenbar von der DB gründlich verkorkst worden, weil man schon vor einigen Jahren geplant an das Projekt Schotteraustausch ICE-Strecke hätte herangehen können oder müssen. Das muss weiter aufgearbeitet werden, zunächst gilt es aber, die Auswirkungen für die Fahrgäste der Region Hildesheim, die prozentual von den meisten Zugausfällen bei ICE und S-Bahn betroffen sind, möglichst erträglich zu halten.”

Forderungen von PRO BAHN:

  • erixx-Züge Bad Harzburg – Hildesheim – Hannover müssen von 6 – 20 Uhr immer dreiteilig, also           maximale Länge fahren! Hierzu gibt es ermutigende Signale, erixx prüft das zur Zeit und wird es hoffentlich umsetzen können. Zum Tag der Niedersachsen 2015 in Hildesheim hatte das sehr gut geklappt. Während der Messe hält erixx ohnehin zusätzlich in Hannover Messe/Laatzen, so dass dann ein “schnelles Grundangebot” von Hildesheim bis Messe sichergestellt ist (allerdings zu Spitzenzeiten sicher sehr stark belegt).
  • “Express-S-Bahnen” zwischen 6 und 9 Uhr sowie 16 und 19 Uhr während der Messe müssen an allen 17 Sperrtagen fahren!
  • Es ist nicht einzusehen, warum die Fahrplantrassen an 5 Tagen während der Messe für diese S-Bahnen   vorhanden sind, an den anderen Tagen der ICE-Strecken-Sperrung aber nicht. Da dann keine Sonderzüge zur Messe fahren, sind sogar mehr Trassen vorhanden! Warum sollen Hildesheimer Pendler unnötig 17 Tage lang überfüllte Züge im Berufsverkehr ertragen müssen?
  • “Express-S-Bahnen” müssen auch in Emmerke halten!
  • Die S-Bahnen sollen nach DB-Planung 1 Minute später ab Hildesheim Hbf abfahren als planmäßig und 1 Minute früher in Messe ankommen als geplant. PRO BAHN-Forderung: Die Züge fahren 1 Minute früher als planmäßig in Hildesheim ab, somit kann der Zwischenhalt in Emmerke ermöglicht werden und die Emmerker Fahrgäste haben wenigstens ein Grundangebot nach Hannover. Die Strecke von Hildesheim bis Emmerke/Nordstemmen ist von den Engpässen der Nord-Süd-Strecke nicht direkt betroffen.
  • “Express-S-Bahnen” auch als Entlastung für Pendler Hildesheim – Hannover Hbf kommunizieren!

Die S-Bahnen fahren offiziell weiter über Messe hinaus nach Hannover Hbf und kommen von dort (nur Zugnummernwechel in Messe) – d. h. sie sind wichtige Entlastung für Berufspendler nach Hannover, die gar nicht zur Messe wollen. Die DB bewirbt sie bisher aber ausdrücklich nur als “Messezüge” zwischen Hildesheim und Hannover Messe.

Während des gesamten Zeitraums 23.04. – 09.05.2016 sollten Fahrgäste aus Hildesheim Hbf, die Hannover Hbf als Ziel haben und etwas längere Fahrzeiten in Kauf nehmen können, möglichst oft mit der S 3 über Lehrte ausweichen. Fahrgäste aus Emmerke können neben dem langsamen Schienenersatzverkehr Richtung Hannover auch mit der Nordwestbahn mit Umstieg in Nordstemmen auf den metronom reisen. Das spart ggü. der SEV-Verbindung über Messe rund 15 Minuten. Fahrgäste aus Barnten und Rethen sind auf den SEV angewiesen. Pro Bahn-Sprecher Gryschka: “Wir erwarten, dass sich in den verbleibenden Tagen bis zur Sperrung noch etwas bewegt – ungewöhnlich kurzfristige Baumaßnahmen müssen ungewöhnliche kurzfristige Fahrplananpassungen möglich machen!”

Für Rückfragen: Fahrgastverband PRO BAHN Braunschweig-Hildesheim
Björn Gryschka, Bad Salzdetfurth Vorsitzender
Tel. 0175/8280386


03.11.2015: Pro Bahn: Dialogforum schafft Basis für Norddeutschlands Bahnzukunft

Mit dem vorgesehenen Abschlussdokument des Dialogforums Schiene Nord wird die Basis für die Fahrt der Personen- und Güterzüge im Seehafenhinterland verbessert. Eine weitergehende Positionierung für mehr Schiene wäre aus Sicht des Fahrgastverbandes Pro Bahn Niedersachsen aber möglich gewesen.

Pro Bahn-Landesvorsitzender Björn Gryschka sagt dazu: “Wir begrüßen die Offenheit der Landesregierung, die mit der erstmaligen Ausrichtung eines Dialogforums die Wünsche und Sorgen der Bürger, Fahrgäste und Verbände ernst genommen und versucht hat, einen gesellschaftlichen Konsens zu erzielen. Wichtig ist vor allem, dass nach 30 Jahren Stillstand in den nächsten Jahren die meisten Maßnahmen der alpha-Variante Realität werden. Der mit den Bürgerinitiativen und Kommunen gefundene Konsens sollte helfen, juristische Verfahrenshürden leichter und schneller zu nehmen. Jeglicher Ausbau von Schienen dient unmittelbar der Kapazitätserweiterung und und wird von den Fahrgästen deshalb positiv gesehen.”

Nach Meinung von Pro Bahn geht es bei der Alpha-Variante nun darum, sie sehr schnell umzusetzen. “Wenn die Strecke Verden – Rotenburg zweigleisig und kreuzungsfrei an die weiterführenden Strecken anschließt und die Amerikalinie elektrifiziert und längere zweigleisige Begegnungsabschnitte bekommt, so schafft das Entlastung auf dem Niveau der heutigen Verkehre. Die flankierenden Maßnahmen auf den Strecken Nienburg – Minden, Nienburg – Wunstorf und Bremerhaven – Rotenburg sind unerlässlich. Ob allerdings der Bau des dritten Gleises zwischen Lüneburg und Uelzen für die Abfuhr der Güterzüge aus Hamburg Richtung Süden und Osten und eine verbesserte Qualität im Regionalverkehr mittelfristig ausreichend ist, bezweifeln wir. Die Option auf eine darüberhinaus erweiterte Schienenverbindung muss auf dem Tisch bleiben”, fordert Gryschka.

Nach der Anhörung von Bürgern, Kommunen und Verbänden müsse die Politik jetzt schnell entscheiden. “Die Verantwortung für das richtige und zukunftsweisende “Maß Bahn” bleibt eine politische, der sich die Volksvertreter nun stellen müssen”, sagt Gryschka. Pro Bahn werde das Abschlussdokument des Dialogforums nicht unterzeichnen, weil der darin formulierte Ausschluss weiterer Planungen und Varianten nicht im Sinne der Fahrgäste sein könne. Die seitens der DB AG durchgesetzte Öffnungsklausel sei aber ein wichtiger Schritt, um auf sich weiter
ändernde Verkehrsverhältnisse später sinnvoll eingehen zu können.


15.06.2015: Resolution: Bahnstrecken in der Region Braunschweig reaktivieren!

Die Mitglieder des Fahrgastverbands Pro Bahn Braunschweig-Hildesheim fordern anlässlich ihrer Jahreshauptversammlung 2015 in Braunschweig: Der Zweckverband Großraum Braunschweig muss die Reaktivierungschancen der Bahnstrecke in Salzgitter entschieden nutzen und die Fördermillionen des Landes in die Region Braunschweig holen!

Begründung:

Aus dem landesweiten Auswahlverfahren von anfangs 74 Strecken hat sich die Verlängerung der Bahnstrecke Braunschweig – Salzgitter-Lebenstedt nach Salzgitter-Fredenberg als Strecke mit dem besten Kosten-Nutzen-Faktor durchgesetzt. Auch wenn es nur ein kurzer Abschnitt von 2 km Länge ist, liegen gerade darin für den Zweckverband, der über Investitionsanteil und Zugbestellung entscheiden soll, einmalige Chancen:

  1. Die Einwohner des Siedlungsschwerpunktes Fredenberg erhalten eine hochattraktive, schnelle und umsteigefreie Bahnverbindung nach Braunschweig. Die Fahrzeit reduziert sich von bis zu 51 Minuten bei unregelmäßiger Busverbindung auf 28 Minuten im stündlichen Takt.
  2. Es sind keine Anpassungen im örtlichen Busnetz erforderlich. Die direkten Züge bieten erstmals eine zusätzliche Expressverbindung von Fredenberg nach Braunschweig.
  3. Die einmaligen Investitionskosten sind absolut überschaubar. Lediglich 1,3 Mio. Euro muss der ZGB laut Gutachter einschließlich Planungskosten investieren. Das Land gibt 3,9 Mio. Euro Fördergeld dazu.
  4. Es fallen vergleichsweise wenig Kosten an. Durch die geringe Streckenlänge steigen die jährlichen Bestellerentgelte auf der Strecke Braunschweig – Salzgitter kaum, da insbesondere keine Investitions- und Betriebskosten für ein neues Fahrzeug anfallen. Zudem generiert die Strecke einen Nutzenüberschuss von jährlich 145 T€.
  5. Nach 15 Jahren Stillstand und Rückschritt im Nahverkehr liegt die Region Braunschweig damit beim Thema Streckenreaktivierung gleichauf mit der Entwicklung im Land Niedersachsen.
  6. Mit einer zielgerichteten und erfolgreichen Reaktivierung der Strecke in Salzgitter erhält die Diskussion auch bei der Strecke Braunschweig – Harvesse neuen Schwung (derzeit Platz 5 landesweit und unter der Förderschwelle). Über die Zukunft dieser Strecke bietet das Land Verhandlungen an und will die Änderung von Rahmenbedingungen prüfen, damit die Förderfähigkeit erreicht wird. Auch hier sollte der ZGB die Entwicklung aktiv mitgestalten.

Diese Resolution wurde von den Pro Bahn-Mitgliedern einstimmig beschlossen.


03.05.2015: Bahnstreik: Tipps für Fahrgäste in Niedersachsen

Anlässlich des angekündigten Streiks der GDL stellt Pro Bahn die aktualisierte Streiklandkarte für Niedersachsen bereit. Die Streiklandkarte gibt einen Überblick, welche Strecken der Bahn-Konkurrenten wie Nordwestbahn, metronom, Westfalenbahn, Cantus, erixx voraussichtlich planmäßig befahren werden. Verspätungen einzelner Züge sind aber nicht ausgeschlossen. Dort erhält man auch “DB-freie” Verbindungen in Niedersachsen, wenn in der Auskunftsmaske entsprechende Zwischenhalte und “nur Nahverkehr” vorgegeben werden.

Damit bestehen gute Fahrmöglichkeiten z. B. zwischen Bremen – Cuxhaven – Hamburg, Bremen – Hamburg, Hamburg – Hannover – Göttingen, in der Heide über Soltau, bei der Regio-S-Bahn Bremen und im Bereich Osnabrück – Oldenburg – Wilhelmshaven. Auch zwischen Bad Bentheim – Osnabrück – Herford bestehen gute Reisemöglichkeiten, montags – freitags kann man ab Bünde auch regelmäßig via Hameln und Elze nach Hannover gelangen. Der Harz ist von Hannover und Braunschweig mit erixx gut zu erreichen, ebenso bestehen Fahrmöglichkeiten Braunschweig – Hamburg über Gifhorn.

Nach der Erfahrung der letzten 7 Streiks ist aber auch damit zu rechnen, dass Regionalexpresslinien der DB in NIedersachsen nicht völlig eingestellt werden, sondern etwa im 2-Stundentakt ggf. nur in Kernbereichen (z. B. Braunschweig – Osnabrück statt bis Rheine) verkehren. Dasselbe gilt für manche DB-S-Bahnzüge, z. B. gab es bei der S 3 zwischen Hannover und Hildesheim in der Vergangenheit praktisch keine streikbedingten Ausfälle. Im Fernverkehr werden vsl. die ICE-Linien Köln – Hannover – Berlin regelmäßig verkehren, die ICE-Linie Frankfurt – Braunschweig – Berlin alle 2 Stunden; mit einzelnen Zugausfällen muss aber gerechnet werden. Bei Nutzung von DB-Zügen empfiehlt sich der Blick in die “Live-Auskunft” der DB unter www.bahn.de.

Ein wichtiges “PS” an dieser Stelle: Damit der Streikfahrplan nicht zum Normalfahrplan wird und Fahrgäste dauerhaft mit zu wenig oder zu kurzen Zügen kämpfen müssen, ist es wichtig, unsere Petition zu unterzeichnen. Darin fordert Pro Bahn die dauerhafte Bereitstellung ausreichender Regionalisierungsmittel, damit der Erfolg des Nahverkehrs – außer durch Streiks – nicht auch durch die Bundespolitik gefährdet wird.


21.03.2015: Endlich Bahn frei!

Unter diesem Motto trafen sich zum Auftakt des Reaktivierungstages in der Grafschaft Bentheim der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies, mehrere Bürgermeister und Vertreter der Region und der Vorstand der Bentheimer Eisenbahn bei der Landesversammlung von PRO BAHN Niedersachsen.

Die Rede des Landesvorsitzenden Björn Gryschka finden Sie hier.

Verkehrsminister Lies betonte, dass für den Erfolg einer Reaktivierung die Identifikation der Bevölkerung mit “ihrer” Strecke wichtig sei. Dies sehe er in der Grafschaft gegeben.

Bürgermeister Dr. Volker Pannen (Bad Bentheim) und Erster Kreisrat Hans-Werner Schwarz (Landkreis Grafschaft Bentheim) blickten auf das 20-jährige Engagement der Region für den Personenverkehr auf der Strecke Bad Bentheim Nordhorn – Neuenhaus zurück.

Zum Schluss der Veranstaltung hoben Gryschka und Lies symbolisch ein Schwellenkreuz von einem rostigen Gleis, um die Bahn (zumindest den konkreten Reaktivierungsprozess) endlich frei zu geben. Im Anschluss daran startete ein Sonderzug der Bentheimer Eisenbahn am Bentheimer Bahnhof zur Fahrt zu den künftigen Bahnhöfen Quendorf, Nordhorn und Neuenhaus, wo er jeweils ausgiebig von der Bevölkerung bei freiem Kaffee und Kuchen begrüßt wurde. Ein Abteil des Sonderzuges stand allein Pro
Bahn zur Verfügung: Die Mitglieder setzten hier ihre reguläre Landesversammlung mit Vorstandsberichten und Wahlen fort, erstmals, aber durchaus stilecht, in einem rollenden Sonderzug.

Ein gelungener Tag für den niedersächsischen SPNV! Fotos von der Veranstaltung finden Sie hier.


18.03.2015: Verkehrsminister Olaf Lies erläutert Streckenreaktivierungen – Besuch beim Fahrgastverband Pro Bahn Niedersachsen

Der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies wird auf der Landesversammlung des Fahrgastverbandes Pro Bahn Niedersachsen am Samstag, 21.03.2015, ab 11.15 Uhr in Bad Bentheim der Öffentlichkeit erstmals den weiteren Weg vorstellen, wie die drei vorgeschlagenen Strecken nun reaktiviert werden können. In der vergangenen Woche hatte der Minister die Strecken Bad Bentheim – Nordhorn – Neuenhaus, Einbeck-Salzderhelden – Einbeck und Salzgitter-Lebenstedt – Salzgitter-Fredenberg zur baldigen Reaktivierung empfohlen. Der Lenkungskreis hat sich der Empfehlung mittlerweile angeschlossen.

Wir Fahrgäste erwarten mit Spannung die Rede des Ministers und erhoffen uns neue Impulse für den niedersächsischen Bahnverkehr. Sorgfältig ausgewählte Reaktivierungsstrecken sind geeignet, die Tauglichkeit des Systems Schiene gerade im ländlich geprägten Raum nachzuweisen und die Qualität des öffentlichen Verkehrs deutlich zu erhöhen. Leuchtturmprojekte wie die Streckenreaktivierungen geben Rückenwind auch für andere dringende Infrastrukturmaßnahmen im Bahnland Niedersachsen.


18.02.2015: Bahnstreik: Tipps für Fahrgäste in Niedersachsen
Anlässlich des angekündigten Streiks der GDL stellt Pro Bahn die aktualisierte Streckenkarte für Niedersachsen bereit. Züge der Bahn-Konkurrenten wie Nordwestbahn, metronom, Westfalenbahn, Cantus, erixx verkehren planmäßig, Verspätungen einzelner Züge sind aber nicht ausgeschlossen.
Damit bestehen gute Fahrmöglichkeiten z. B. zwischen Bremen – Cuxhaven – Hamburg, Bremen – Hamburg, Hamburg – Hannover – Göttingen, in der Heide über Soltau, bei der Regio-S-Bahn Bremen und im Bereich Osnabrück – Oldenburg – Wilhelmshaven. Auch zwischen Bad Bentheim – Osnabrück – Herford bestehen gute Reisemöglichkeiten, Donnerstag und Freitag kann man ab Bünde auch regelmäßig via Hameln und Elze nach Hannover gelangen.
Seit letztem Fahrplanwechsel wurde der Verkehr auf den Strecken Hannover – Bad Harzburg, Bad Harzburg – Braunschweig, Braunschweig – Uelzen und Lüneburg – Dannenberg von erixx übernommen. Auch diese Strecken sind daher nicht mehr von einem Streik der DB-Lokführer betroffen.
Eine Übersicht finden Sie hier .


20.08.2011: Fernbusse ohne Fahrgastrechte

Alle diese selbstverständlichen Kundenrechte wird der Fernbusreisende nicht vorfinden. Bei Verspätungen von einer Stunde bekommt er überhaupt keine Entschädigung. Unterwegs erhält er in aller Regel keine Informationen darüber, ob der Bus pünktlich ist oder schon die Haltestelle verlassen hat.

Für den Bundesvorsitzenden des Fahrgastverbands PRO BAHN Karl-Peter Naumann ist das ein Skandal gegenüber den Kunden und weiterhin eine grobe Wettbewerbsverzerrung im Markt. So etwas gibt es keinen anderen Zweig der Wirtschaft. Es ist unvorstellbar, dass z.B. bei einem Elektromarkt Fernsehgeräte ohne gesetzliche Gewährleistung verkauft werden. dürfen. Wettbewerb sei an sich eine gute Sache und fordert die Kräfte des Marktes heraus, ergänzt Naumann. Wettbewerb allerdings auf Kosten der Kunderechte ist abzulehnen. Das gilt auch für die Bezahlung der Busfahrer, die nach unseren Erfahrungen häufig viel zu gering für ihre verantwortungsvolle Aufgabe bemessen ist.

Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert einen fairen Wettbewerb der Verkehrsträger untereinander mit gleichen Rechten und Pflichten für alle Marktteilnehmer. Nur so kann der Kunde wirklich vom Wettbewerb profitieren und wird nicht indirekt über versteckte Abgaben zusätzlich belastet.


05.07.2011: Es reicht: Fahrgastverband PRO BAHN: Schlichtung im Lokführer-Streik muss her

Die neuerlichen Lokführer-Streiks bei einigen Privat-Bahnen, wie der Nord-Ostsee-Bahn (NOB), dem Metronom und der Eisenbahn Altona-Kaltenkirchen-Neumünster (AKN) führen zu chaotischen und für Fahrgäste nicht mehr hinnehmbaren Zuständen. Überraschende Zugausfälle, überfüllte Züge und Wartezeiten- den Fahrgästen reicht es jetzt. Weder werden die Streiks rechtzeitig angekündet – wie es die GDL versprochen hatte, noch gibt es überall verlässliche Notfahrpläne wie im streikfreudigen Ausland.

Die Streitigkeiten werden immer mehr auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen“ – erklärt der Bundesvorsitzende des Fahrgastverbands PRO BAHN Karl-Peter Naumann, die Fahrgäste empfinden diese Streike wie eine Geiselnahme, wenn sie stundenlang auf einen Zug warten müssen. Dabei geht es schon lange nicht mehr um eine Erhöhung der Tariflöhne. Die von den Unternehmen angebotenen Lohnerhöhungen liegen nach unseren Informationen auf der Höhe dessen, was die GDL bereits mit der DB abgeschlossen hat. Als Fahrgast muss man mittlerweile den Eindruck gewinnen, dass es hier mehr um die Stärkung der gewerkschaftlichen (Macht-)position gehe. Schließlich gibt es bereits von der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG einen ausgehandelten Branchentarifvertrag. Mit diesen Streiks schadet die GDL dem umweltfreundlichen Verkehr nachhaltig und bringt Fahrgäste wieder dazu auf das Auto umzusteigen.

Mit so vergraulten Fahrgästen gefährdet die GDL somit Arbeitsplätze nicht nur ihrer Mitglieder.In einer solchen verfahrenen Situation können die Tarifpartner kaum mehr selbst eine Lösung finden. Wir Fahrgäste fordern die Tarifpartner und hier vor allem die GDL auf, einem Schlichtungsverfahren zuzustimmen oder zumindest einer Mediation. Nur so haben wir Fahrgäste die Chance, wieder zu normalen Zuständen zurückzukehren.


09.06.2011: Fahrgastverband begrüßt Neustart von Bahnlinien

Hildesheim (dpa/lni) – Der Fahrgastverband PRO BAHN hat den Vorstoß der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) zur Reaktivierung stillgelegter Bahnlinien begrüßt. Die an erfolgversprechenden Strecken liegenden Kommunen müssten einen Neustart der Eisenbahn aber tatkräftig unterstützen, sagte der PRO BAHN-Landesvorsitzende Björn Gryschka der Nachrichtenagentur dpa. «Die Unterstützung vor Ort muss da sein.» Dabei gehe es um eine Abstimmung des Busverkehrs auf neue Bahnanschlüsse, die Gestaltung des Bahnhofsumfeldes und die Ausrichtung künftiger Siedlungsstrukturen auf die Bahn. «Es muss etwas vor Ort dazu getan werden.»


02.06.2011: PRO BAHN begrüßt neue Regelungen zum Niedersachsenticket

Die Deutsche Bahn AG staffelt ab 12. Juni 2011 den Preis des Niedersachsentickets nach der konkreten Zahl der Reisenden. Der Fahrgastverband PRO BAHN hält die damit eintretende Preisspreizung für angemessen und sieht Vorteile für viele Fahrgäste: “Der bisherige Preis von 29,- Euro gilt im neuen System für 3 Erwachsene, für 2 Erwachsene wird es 4 Euro günstiger.

4 Erwachsene zahlen 33 Euro, 5 Erwachsene 37 Euro. Der häufigste Fall ist aber die Nutzung mit 2 Personen, so dass diese Fahrgäste sogar eine echte Preissenkung bekommen”, sagt Björn Gryschka, Vorsitzender von PRO BAHN Niedersachsen. Familien sparen sogar bis zu 8 Euro, weil das bisherige Single-Ticket, das nur für eine einzige Person galt, jetzt die Mitnahme beliebig vieler eigener Kinder und Enkel ermöglicht. “Familien mit 1 Erwachsenen sind jetzt also für 21 Euro unterwegs, Familien mit 2 Erwachsenen für 25 Euro – beides günstiger als bisher einheitlich 29 Euro”, begrüßt Gryschka das neue System. Für die Leistungsseite des Niedersachsentickets hat PRO BAHN jedoch immer noch einen Wunsch: “Das Ticket sollte recht bald flächendeckend in sämtlichen Bahnen und Bussen in Niedersachsen gelten – dafür darf es dann auch wieder 1 – 2 Euro mehr kosten”, so Gryschka.


02.04.2011: PRO BAHN zeichnet ehemalige metronom-Geschäftsführer aus

(Nordstemmen) Der Fahrgastverband PRO BAHN Niedersachsen hat am Samstag den Gründungsgeschäftsführern der metronom Eisenbahngesellschaft, Dr. Carsten Hein und Henning Weize, den Fahrgastpreis “Silberner Schienennagel 2011” verliehen. Wie der Landesvorsitzende Björn Gryschka sagte, habe PRO BAHN die Entscheidung von metronom, sich vor einem Jahr von den erfolgreichen Geschäftsführern zu trennen, nicht nachvollziehen können. Aus Sicht des Fahrgastverbandes seien die Verdienste der Geschäftsführer um die niedersächsischen Fahrgäste zu Unrecht bisher nicht gewürdigt worden. Fahrgäste wünschten sich öfter solche kundennahen Bahnmanager. Dr. Wolf Gorka, ehemaliger Geschäftsführer der Landesnahverkehrsgesellschaft, betonte in seiner Laudatio, dass der Metronom-Erfolg die Richtigkeit einer konsequenten Wettbewerbspolitik im niedersächsischen SPNV zeige.

Gryschka erinnerte an die zahlreichen Innovationen, die metronom unter der Führung von Hein und Weize für die Fahrgäste einführte. Dazu zählte er die kostenlosen Reservierungen für Stammpendler, Kundenausflugsfahrten nach Berlin oder den Twitter-Nachrichtendienst bei Fahrplanabweichungen. Das bundesweit einzigartige Alkoholkonsumverbot im metronom führe seit 1,5 Jahren zu sauberen und sicheren Zügen und sei bei den Fahrgästen akzeptiert.

Hein und Weize hätten zudem in der Presse häufig kein Blatt vor den Mund genommen und PRO BAHN-nahe Positionen vertreten. So wurde Kritik von PRO BAHN an abgebauten Überholgleisen zwischen Hannover und Göttingen mit eigenen Interviews unterstützt, so dass die PRO BAHN-Aussagen in der Öffentlichkeit mehr Gewicht bekamen.                  

Dr. Gorka betonte ferner in seiner Laudatio, dass während der achtjährigen Tätigkeit der beiden Geschäftsführer metronom rund 40 Mio Zugkilometer ohne nennenswerte Probleme gefahren habe. Die Zuverlässigkeit der beiden Herren, ihr Ideenreichtum und ihre Nähe zu den Kunden hätten auch dazu geführt, dass immer mehr Reisende die metronom-Züge genutzt haben. Schon vier Jahre nach Betriebsaufnahme seien die Fahrgastzahlen von 8 auf 12 Millionen jährlich gestiegen. Dieser Erfolg von metronom und anderen Privatbahnen bestätige die Richtigkeit einer konsequenten Wettbewerbspolitik für den SPNV in Niedersachsen, die durch ihre wirtschaftlichen Erfolge mehr Zugkilometer ermöglicht habe. 

Fotos von der Veranstaltung und die Rede des Landesvorsitzenden finden Sie hier.


25.11.2010: PRO BAHN protestiert bei ZGB Versammlung in Salzgitter

Vor der Versammlung des ZGB, die an diesem Tag über die Verwendung der angesparten sog. X-Mittel entscheiden sollte (siehe Download), protestierten die Aktiven von PRO BAHN mit extra angefertigten T-Shirts. In kurzen Gesprächen mit den eintreffenden Versammlungsmitgliedern versuchte PRO BAHN, die Tragweite des Beschlusses klar zu machen. Das NDR-Fernsehen berichtete von der Aktion bereits am selben Tag in seinen Sendungen um 18.00 Uhr und 19.30 Uhr (siehe Download).

Die Versammlung tagte ausgerechnet in SZ-Lebenstedt und damit an einer Strecke, die von den Zugkürzungen 2011 mit dem Spitzenwert von ca. 40 % betroffen ist. Im Grußwort des Vertreters der Stadtverwaltung – immerhin Leiter der Stabsstelle, die auch für ÖPNV zuständig ist – fand sich dazu jedoch keinerlei Anmerkung.

Im Gegenteil beschloss die Versammlung einstimmig die Vorlage und schafft damit für 4 weitere Jahre bis 2014 ständige Unsicherheit für die Fahrgäste in der Region Braunschweig – denn es kann weiterhin auch im laufenden Fahrplanjahr geschehen, dass auf weiteren Strecken Züge abbestellt werden. Ein Konzept für die Zeit bis 2014, wenn ein verbessertes Regionalbahnkonzept in Kraft treten soll, ist nicht zu erkennen. Hier darf das letzte Wort noch nicht gesprochen sein.

Weitere Aktionen von PRO BAHN in den nächsten Wochen werden folgen.


23.01.2010: Diskussion um Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung  greift zu kurz

Gemeinsame Pressemitteilung der PRO BAHN Landesverbände Schleswig-Holstein/ Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen sowie des PRO BAHN-Bundesverbandes

Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert die aktuelle Diskussion zur Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung, die sich zur Zeit mehr mit Nebenschauplätzen als mit konstruktiven Schritten zur Realisierung einer leistungsfähigen Schienenhinterlandanbindung beschäftigt. Auch fehlt aus Sicht von PRO BAHN ein Konzept, wie der Güterverkehr südlich von Lübeck entweder über die Bahnstrecke Lübeck – Bad Kleinen oder die Bahnstrecke Lübeck – Lüneburg am überlasteten Bahnknoten Hamburg vorbei zu der im DB-Wachstumsprogramm vorgeschlagenen Güterzugachse Uelzen – Stendal – Halle – Hof – München geführt werden soll.

 PRO BAHN hat schon im November letzten Jahres gefordert, einen Projektbeirat zur Trassenführung einzurichten, der aus Vertretern des Bundes, des Landes, der DB Netz AG, des Eisenbahnbundesamtes (EBA), der betroffenen Kreise und Kommunen sowie Vertretern von Bürgerinitiativen, Umwelt- und Verkehrsverbänden bestehen und der gemeinsame Lösungen zur Realisierung der Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung entwickeln soll. Die künftige Trassenführung muss aus Sicht von PRO BAHN dabei folgenden Kriterien standhalten:

  • Bereitstellung ausreichender Kapazität für den Güterverkehr
  • Erhöhung der Geschwindigkeit für den Fernverkehr
  • Finanzielle Darstellbarkeit des Gesamtprojektes

09.08.2009: Vorrang für Güterzüger – Aus für metronom-Taktverkehr?

Ob der metronom in 5 oder 10 Jahren noch immer so erfolgreich wie derzeit durch das Leinetal rollen wird, ist nach Ansicht des Fahrgastverbandes Pro Bahn höchst unklar. „Erst im Mai hatte Dr. Carsten Hein, Geschäftsführer von Metronom in Alfeld von erheblichen Fahrgastzuwächsen berichtet und zum Jahresende die Verstärkung der metronom-Züge um einen Wagen angekündigt“, sagt Björn Gryschka von Pro Bahn, „doch die derzeitige Schienennetzplanung gefährdet unseres Erachtens den langfristigen Erfolg des Taktverkehrs erheblich.“ Güterzüge aus den Seehäfen ließen die Strecke schon bisher immer wieder an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen und beeinträchtigten so die verlässliche Durchführung des Personenverkehrs. „Der Güterverkehr wird mit Anziehen der Konjunktur wieder zunehmen. Zusätzlich räumt der kürzlich beschlossene „Europäische (Güter-) Korridor Stockholm – Hamburg – München – Neapel“ den Güterzügen explizit Vorrang vor anderen Verkehren ein.“ Bis 2020 ist der Korridor zu realisieren.

Damit kann es künftig geschehen, dass Personenzüge wie metronom nur noch zu Zeiten verkehren dürfen, die der Güterverkehr gerade nicht beansprucht. Das kann weiter einen angenäherten Stundentakt bedeuten, aber auch deutliche Abweichungen um 15 oder 20 Minuten sind denkbar. „Damit werden Anschlüsse an den Unterwegsbahnhöfen wie z. B. Elze, Kreiensen oder Göttingen Zufall. Bei Umsteigern können sich die Fahrzeiten schnell um eine Stunde verlängern“, meint Gryschka.

In dieser Situation plant die DB Netz AG nun nicht etwa den Ausbau der Streckenkapazität, das Gegenteil ist der Fall. Bereits im Februar 2009 hatte die Deutsche Bahn in Freden das Überholgleis Richtung Norden abgebaut, nun ist dasselbe mit dem Überholgleis Richtung Süden geplant. Auch wenn gleichzeitig durch zusätzliche Signale die Zugfolgeabstände auf der Strecke etwas verkürzt werden, verringert sich die Kapazität doch um 1,2 Prozent, wie aus einem Schreiben des Eisenbahnbundesamtes hervorgeht.

Unverständlich ist für den Fahrgastverband auch, warum vor diesem Hintergrund das Eisenbahnbundesamt die Maßnahme genehmigt hat. In einer Bekanntmachung schreibt es, dass „die Leistungsfähigkeit der Strecke insgesamt nur in moderatem Umfang berührt“ sei. „Die Reduzierung um 1,2 % mag zwar in der unmittelbaren Zukunft noch nicht erheblich sein, aber schon jetzt werden z. B. defekte Fahrzeuge unweigerlich zu Zugstaus führen. Bei Gegenverkehr nützen auch die verbleibenden Fredener Weichen zum Wechsel auf das Gegengleis wenig.“

Dass es aber in wenigen Jahren zu Problemen für den Personenverkehr komme, befürchtet auch metronom. Am  14.02.09 hatte Dr. Hein in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung erklärt, dass mehr Güterverkehr und weniger Infrastruktur nicht zusammenpassten. Wenn der Güterverkehr künftig Vorrang erhalte, könne dies zum Problem werden. „Ich sehe hier auch die örtlichen Bundes- und Landtagsabgeordneten gefordert, sich für den Erhalt des von vielen Bewohnern genutzten Bahnangebotes einzusetzen“, so Gryschka abschließend.


29.07.2009: Stellungnahme zu den neuen Fahrgastrechten

Zu den heute in  Kraft tretenden neuen Fahrgastrechten gibt der Landesverband folgende Stellungnahme ab:

  • Wir begrüßen es, dass es jetzt eine eindeutige und einheitliche Regelung für alle Bahnen gibt.
  • Wir begrüßen, dass es eine gesetzliche Regelung ist, die im Zweifelsfall auch einklagbar ist.
  • Wir begrüßen, dass es jetzt wahlweise Bargeld oder Gutscheine gibt. Bisher musste der Fahrgast zunächst innerhalb von 3 Tagen eine Bestätigung zur Zugverspätung einholen, diese dann innerhalb von 4    Wochen am Bahnschalter in einen Gutschein umtauschen und diesen innerhalb von 6 Monaten einlösen – Bargeld gab es nicht.
  • Wir begrüßen das einheitliche Formular im Internet, das außerdem auch an vielen DB-Stellen erhältlich ist.
  • Wir wollen jetzt abwarten, wie sich das System in der Praxis bewährt und fordern nach ca ½ Jahr einen runden Tisch mit den Fahrgastverbänden, um dann über die Probleme zu diskutieren, die real aufgetreten sind.
  • Erfreulich ist es auch, dass es eine Schlichtungsstelle geben wird, in deren Beirat die Fahrgastverbände vertreten sein werden

Kritisch sehen wir,

  • Es gibt zur Zeit noch keine Möglichkeit die gewünschte Reisekette abzubilden, wenn der Reisende am Anfang der Reise eine Zeitkarte des örtlichen Verkehrsverbunds hat, selbst bei einer reinen DB-Zeitkarte ist die Kombination nicht zugelassen.
  • Ab 20 Minuten absehbarer Verspätung gibt es das Recht, höherwertige Züge zu nutzen, wenn diese das Ziel schneller erreichen (Ausnahmen: Nds-Ticket, Wochenendticket). In der konkreten Situation hat der Fahrgast jedoch zunächst die Pflicht, sich gültige Fahrkarten für diesen höherwertigen Zug zu beschaffen – bei einer Familienreise kommen schnell zusätzliche Kosten von 150 Euro zusammen. *Unsere Forderung*: Die Bahnunternehmen müssen sich über die tatsächliche Nutzung der Züge und die Benutzungskosten dafür in diesem Fall intern einigen – das REcht des Fahrgastes sehen wir sonst ausgehebelt.
  • Große Kritik üben wir daran, dass die Fahrgastrechte im Flugverkehr nur auf internationale Flüge ausgerichtet sind, Für den innerdeutschen Flugverkehr brauchen wir Regelungen analog zur Bahn, da bei beide Verkehrsmittel hier in direktem Wettbewerb stehen. Insbesondere ist die Reisekette Flug/Bus nicht geregelt. Diese Ungerechtigkeit geht zu Lasten des umweltfreundlichen Verkehrsmittels Bahn. Hier ist dringender Nachbesserungsbedarf gegeben.

01.03.2009: Silberner Schienennagel verliehen

Im Rahmen seiner Landesversammlung hat der Landesverband Niedersachsen des Fahrgastverbandes PRO BAHN gestern in Varel die Verkehrsregion Nahverkehr Ems-Jade (VEJ) mit dem „Silbernen Schienennagel“ ausgezeichnet. Der Preis wird von dem Verband alle zwei Jahre und nunmehr zum fünften Male an Personen oder Institutionen vergeben, die sich in besonderer Weise für den öffentlichen Personenverkehr und damit für die Belange der Fahrgäste verdient gemacht haben. Die mit dem Preis geehrte VEJ, ein Zusammenschluss der Landkreis und kreisfreien Städte zwischen Dollart und Jadebusen, beschränke sich nicht nur auf ihre eigentliche Aufgabe, den Busverkehr, sondern habe sich in den vergangenen Jahren intensiv um die regionale und überregionale Bahnanbindung der ostfriesischen Halbinsel bemüht, so Pro-Bahn-Landesvorsitzender Björn Gryschka (Hildesheim). Gerade dieses Engagement soll nach Auffassung des Fahrgastverbandes gewürdigt werden. Es sei nicht selbstverständlich, dass sich ÖPNV-Aufgabenträger auch zu einer Lobby für den Schienenverkehr zusammenschließen und entsprechende Aktivitäten entwickeln, so Gryschka.

In seiner Laudatio stellte der örtlich zuständige Pro-Bahn-Regionalvorsitzende Manfred Terhardt (Jever) einen Vergleich mit einem Orchester her, dem ein Dirigent fehlt, in dem sich aber ein Musiker, hier die VEJ, befindet, der die Koordinantion der einzelnen Instrumente, wie Nahverkehr und Fernverkehr auf der Schiene, den Schiffsverkehr zu den Inseln sowie den Busverkehr, in die Hand genommen habe. Nur so sei heute ein taktvoll abgestimmtes Angebot öffentlicher Verkehrsmittel zustande gekommen und ein „Streichkonzert“ bisher vermieden worden.

Der Auricher Landrat Walter Theuerkauf als VEJ-Vorsitzender wies in seinen Dankesworten darauf hin, dass es auch in Zukunft Schwerpunkt der VEJ-Arbeit sei, dafür zu sorgen, dass die überregionale Schienenanbindung der ostfriesischen Halbinsel erhalten bleibt und darüber hinaus noch verbessert wird. Vor allem müsse Wilhelmshaven wieder an den Fernverkehr der Bahn angeschlossen werden.


28.02.2009: Pro Bahn fordert starke Infrastruktur für Schienengüter- und Personenverkehr

Varel (pb). „Fahrgäste erwarten für ihr Geld eine moderne und leistungsfähige Schieneninfrastruktur. Nur so können Personen und Güterverkehrszüge miteinander auskommen.“ Das sagte der Vorsitzende des Fahrgastverbandes Pro Bahn Niedersachsen, Björn Gryschka, am Samstag anlässlich der Verleihung des Fahrgastpreises „Silberner Schienennagel“. Die mit dem Preis geehrte Verkehrsregion Nahverkehr EmsJade (VEJ) beschränke sich nicht nur auf den Busverkehr, sondern habe sich in den vergangenen Jahren intensiv um die regionale undüberregionale Bahnanbindung der ostfriesischen Halbinsel gekümmert. „Was dabei herauskommt, wenn man die DB selbst über ihr Netz entscheiden lässt, sieht man am Beispiel Wilhelmshaven: Wegen des JadeWeserPorts werden mit Millionenaufwand 45 Kilometer Bahngleis bis zum Hafen mit elektrischer Oberleitung versehen – die Elektrifizierung der letzten 7 Kilometer zum Wilhelmshavener Hauptbahnhof aber lehnt die DB ab“, kritisiert Gryschka. Weiteres Beispiel für Fehlentscheidungen von DB Netz sei der erst am vergangenen Wochenende erfolgte Abbau des Überholgleises in Freden auf der wichtigen Strecke zwischen Hannover und Göttingen.

Der Pro BahnSprecher wies zudem darauf hin, dass der zunehmende Seehafenhinterlandverkehr in Norddeutschland – unabhängig vom derzeitigen Konjunktureinbruch – die Qualität im Schienenpersonenverkehr gefährde. „Güter und Personenzug konkurrieren um dasselbe Gleis. Wo die gemeinsame Strecke wie z. B. Hamburg – Hannover überlastet ist, fordern wir deshalb, neue Güterabfuhrstrecken zu schaffen, um der Nachfrage nach attraktiven Fahrzeiten auf Personenverkehrsstrecken gerecht zu werden“, so Gryschka. Gute Infrastruktur für den Güterverkehr im Hafenhinterland nutze deshalb auch den Fahrgästen. Jeder in den Schienenbau investierte Euro schaffe zudem mehr Arbeitsplätze als ein in den Straßenbau investierte Euro wegen des hier höheren Mechanisierungsgrades.

Die Laudatio von Manfred Terhardt, Regionalvorsitzender Ems-Jade, finden Sie hier. Ferner steht eine Power-Point Präsentation zum Abruf bereit.


08.12.2008: Pressemitteilung Silberner Schienennagel

Die Verkehrsregion Nahverkehr Ems-Jade (VEJ) wird im Februar nächsten Jahres auf der Landesversammlung des Fahrgastverbandes PRO BAHN den Ehrenpreis „Silberner Schienennagel“ des Landesverbandes Niedersachsen bekommen. Der Preis wird alle zwei Jahre und nunmehr zum fünften Male an Personen oder Institutionen vergeben, die sich in besonderer Weise für den öffentlichen Personenverkehr und damit für die Belange der Fahrgäste verdient gemacht haben. Nach Ansicht der Fahrgastvertreter habe dies die VEJ in den elf Jahren ihres Bestehens in vorbildlicher Form getan.

Die VEJ wurde im Jahre 1997 von den Landkreisen Aurich, Emsland, Friesland, Leer und Wittmund sowie von den Städten Emden und Wilhelmshaven gegründet. Anlass dafür war seinerzeit die mit dem Niedersächsischen Nahverkehrsgesetz zum 1. Januar 1994 übertragene Aufgabenträgerschaft für den straßengebundenen ÖPNV. Bereits in den Jahren davor hatten sich die Landkreise und kreisfreien Städte – ohne eine konkrete gesetzliche Zuständigkeit zu haben – in der Strukturkonferenz Ost-Friesland mit dem Thema ÖPNV beschäftigt. Aus dieser Vorarbeit und der Erkenntnis, dass Verkehrströme – auch im ÖPNV – nicht an den Kreisgrenzen Halt machen, wurde sie von den genannten Gebietskörperschaften gegründet.

Neben der Koordinierung der Aktivitäten im straßengebundenen ÖPNV hatte sich die VEJ zum Ziel gesetzt, auch die Interessen der Region in Sachen Schienenpersonenverkehr wahrzunehmen. Und dies in zweierlei Hinsicht: Einmal hinsichtlich des Schienenpersonennahverkehrs insbesondere gegenüber dem Aufgabenträger Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) und gegenüber den Verkehrsunternehmen Deutsche Bahn Regio AG und Nordwestbahn sowie andererseits gegenüber der Deutschen Bahn AG hinsichtlich des Fernverkehrs auf der Schiene.

Gerade dieses Engagement der VEJ soll nach Auffassung des Fahrgastverbandes gewürdigt werden. Es sei nicht selbstverständlich, dass sich ÖPNV-Aufgabenträger auch zu einer Lobby für den Schienenverkehr zusammenschließen und entsprechende Aktivitäten entwickeln, so der Landesvorsitzende des Verbandes Björn Gryschka (Hildesheim). So habe die VEJ z.B. im Jahre 2002 ein Zukunftskonzept „Bahn Ems-Jade“ erstellen lassen, das eine Vielzahl von Verbesserungsvorschlägen zur Weiterentwicklung des Bahnangebots beinhaltete. In der Folge wurden davon auch bereits einige umgesetzt.

Im Ergebnis der Aktivitäten der VEJ finden Fahrgäste in der Ems-Jade-Region heute eine noch nie da gewesenes Bus- und Bahnangebot vor, das es verdient gewürdigt zu werden, so der zuständige Regionalvorsitzende des Verbandes, Manfred Terhardt (Jever).

Bisherige Preisträger waren die Stadt Peine, die Gemeinde Dörverden (Landkreis Verden), Dr. Wolf Gorka, Geschäftsführer der Landesnahverkehrsgesellschaft, sowie die Initiative „Haller Willem“ aus Osnabrück. Traditionsgemäß findet die zweijährlich stattfindende Landesversammlung im Bereich des Preisträger statt. Der Preis wird daher im Rahmen dessen am 28. Februar 2009 in Varel den Vertretern der VEJ überreicht werden.


24.11.2008: Pro Bahn fordert Konjunkturprogramm für Schienenausbau

“Die Eisenbahninfrastruktur in Niedersachsen muss schnell ausgebaut  werden, um die Erfolge im Nahverkehr nicht zu gefährden”, sagt Björn Gryschka, Landesvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn. “Während die Politik derzeit der Automobilindustrie mit Koffern voller Geld für nicht marktgerechte Autos nachläuft, versäumt sie es, vor Ort in Niedersachsen umfangreich Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen”. Erst in dieser Woche hatte das regionale Eisenbahnunternehmen metronom aus Uelzen beklagt, immer wieder vom zunehmenden Güterverkehr an den Rand bzw. auf Nebengleise gedrängt zu werden. “Mit dem Ausbau von Bahnstrecken in Norddeutschland können Bund und Land langfristig wirksame Investitionen tätigen: Zusätzliche Schienenbauprojekte schaffen Arbeitsplätze, die Bahn erhält dringend benötigte Kapazitäten für den Seehafen- und Regionalverkehr, und das Klima wird durch den Ausbau der umweltfreundlichen Schiene geschützt.” Außer den finanziellen sind allerdings auch rechtliche Voraussetzungen zu verbessern: “Wenn regionale Schienennetze in Landesverantwortung übergehen, schafft dies durch Entscheidung vor Ort schnelleres Wachstum in der Fläche”, sagt Gryschka. Bisher sei häufig das Gegenteil der Fall. “Fernab der Regionen wird nach allgemeinen Kriterien über den Ausbau von Weichen, Überhol- und Abstellgleisen entschieden. Das Ergebnis sind z. T. Fahrten über 20 Kilometer zur nächsten Abstellmöglichkeit. Dass dadurch der Eisenbahnbetrieb nicht wirtschaftlicher werden kann, ist leicht zu verstehen.” Von regionaler Entscheidung über Investitionen in Schienennetze verspricht sich der Fahrgastverband deshalb rasche Abhilfe. Ein Beispiel hierfür ist die schnelle Wiederherstellung der Gleise zwischen Osnabrück und Dissen-Bad Rothenfelde zu etwa 40 % geringeren Kosten als nach DB-Standards. Hinderlich sind außerdem überlieferte Fördermöglichkeiten wie zum Beispiel das Bundesschienenwegeausbaugesetz, dass die Förderung oft kostengünstigerer regionaler, leistungsfähiger Infrastruktur ausschließt. “Damit wird ein schneller Ausbau vorhandener privater Infrastruktur in der Heide z. B. für den Güterverkehr unnötig gebremst”, so Gryschka abschließend.


29.04.2008: Pro Bahn: Entwicklung des Nahverkehrs stützen

Immer mehr Niedersachsen nutzen die bunten Züge der Bahnunternehmen, immer mehr Güter gelangen von den Nordseehäfen per Schiene nach ganz Europa. „Die klimafreundliche Schiene ist wieder stärker ins Bewusstsein zurückgekommen, die Kunden profitieren von attraktiven Angeboten auf den Wettbewerbsstrecken“, sagt Björn Gryschka, Landesvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn. Im sog. Hafenhinterlandverkehr kommt es jedoch bereits zu Konkurrenzsituationen. „Die seit über 20 Jahren nicht mehr ausgebauten Hauptabfuhrstrecken sind am Rand ihrer Kapazität. In den Tagesrandstunden werden bereits erste Personenzüge von Güterzügen verdrängt“. Pro Bahn stimmt den kürzlich  veröffentlichten Forderungen der CDU-Landtagsfraktion bei. „Studien prognostizieren eine Güterverkehrszunahme von 80 %, hier droht ein Verkehrsinfarkt. Schnelle Planung und Ausbau sind gefordert, das Land sollte eine Vorfinanzierung wie z. B. in Baden-Württemberg prüfen.“

Aus Sicht von Pro Bahn hat Niedersachsen aber auch eigene Aufgaben noch nicht gelöst. „Nach Kürzung der (Bundes-)Regionalisierungsmittel für die Bestellung der Nahverkehrszüge zum Jahr 2007 hatte Niedersachsen lediglich 15 Mio. Euro für 2008 und 2009 als Ausgleich zugesagt. Die Ausfälle sind aber etwa viermal so hoch, die Mittel zu einer stärkeren Kompensation sind aus der Mehrwertsteuererhöhung vorhanden. David McAllister hat selbst festgestellt, dass immer mehr Menschen die Nahverkehrsangebote auf den Schienen nutzen. Wir fordern die CDU-Landtagsfraktion deshalb auf, bei der Landesregierung bis zum Sommer für Planungssicherheit für die Jahre nach 2010 zu sorgen und mindestens 30 Mio. Euro aus den Mehrwertsteuereinnahmen für den Nahverkehr bereitzustellen“, so Gryschka.

Zusammen mit den erheblichen Sparpotenzialen, die noch immer im Bahnverkehr stecken, kann das Angebot für die Fahrgäste erheblich verbessert werden. „Noch immer werden Fahrpläne danach bestellt, was auf einer gegebenen Strecke möglich ist.“ Umgekehrt jedoch sei es logisch, fordert Gryschka: „Wie beim Straßenbau muss die Infrastruktur einem definierten Verkehrsaufkommen bzw. Fahrplan – zum Beispiel Stundentakt – angepasst werden. Zur Zeit werden Anschlüsse noch gegeneinander ausgespielt. Hier beschreitet die kürzlich vorgestellte Initiative „Deutschland-Takt“, der auch Pro Bahn angehört, den richtigen Weg.“ Im Rahmen der Bahnprivatisierung sei nach Ansicht des Fahrgastverbandes zudem zu prüfen, ob nicht Strecken mit regionaler Bedeutung besser nach Landesstandards und damit günstiger zu betreiben seien. „Grund für den Erfolg der Bahnreform war die Übergabe der Verantwortung für den Nahverkehr an die Länder – gegen Zahlungen des Bundes. Genauso erfolgreich wäre eine Abgabe von Strecken, mit einer Abgeltung für unterlassene Investitionen der vergangenen Jahrzehnte.“


15.01.2008: Höhere Fahrpreise bei der DB bedeuten gleichzeitig höhere Preise bei unbeteiligten Wettbewerbern

Darauf weist der Fahrgastverband Pro Bahn Niedersachsen hin. Björn Gryschka, Landesvorsitzender: “Insbesondere in Niedersachsen sind von der DB unabhängige Eisenbahnunternehmen wie metronom oder Nordwestbahn vertraglich gezwungen, eventuelle Preiserhöhungen des DB-Konzerns mitzumachen. Diese Unternehmen, die in Niedersachsen rund 50 % des Nahverkehrs erbringen, sind aber weder am anstehenden Tarifabschluss beteiligt, noch haben sie logischerweise daraus resultierende höhere Lohnkosten zu tragen.

Der Fahrgast habe aber ohne Ansehen des Eisenbahnunternehmens die von der DB festgesetzten und vom Bundesverkehrsministerium zu genehmigenden Fahrpreise zu zahlen. “Wir fordern für die Bildung von Nahverkehrsfahrpreisen eine unabhängige bundesweite Einrichtung, die transparent in Abstimmung mit allen beteiligten Unternehmen die Fahrpreise festsetzt und auch die Einnahmenaufteilung zwischen den Eisenbahnunternehmen übernimmt.”

In beiden Bereichen hat die DB AG ähnlich wie beim Schienennetz eine Monopolstellung, die den Wettbewerb behindert. Beim Schienennetz gibt es seit einem Jahr eine unabhängige Netzagentur, die für mehr Transparenz bei der Trassenvergabe sorgen soll.

“Unabhängig von der Art und Weise einer Fahrpreiserhöhung ist natürlich zu fragen, warum die Deutsche Bahn die sicher vorhandenen Mehrkosten nicht aus den seit Jahren nach ihren Aussagen erzielten Gewinnen bezahlen will. Die Fahrgäste sind nicht die Melkkühe eines potentiellen Börsenkonzerns”, so Gryschka.


09.10.2007: Bahnpläne zerstören den Nahverkehr in Niedersachsen 

 „Eine Privatisierung der Deutschen Bahn AG mit dem Schienennetz wird die Versorgung Niedersachsens mit einem landesweiten Schienenangebot beenden“, sagt Björn Gryschka, Landesvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn Niedersachsen. „Die jetzt bekannt gewordenen Pläne der Deutschen Bahn und des Bundesverkehrsministers können eine Stilllegung schon „morgen“ bedeuten, sollten sicherheitsrelevante bauliche Mängel an Bahnsteigen, Brücken oder Bahndämmen auftreten. Damit wird die von Pro Bahn immer wieder befürchtete kurzfristige Stillegungsabsicht von Bahnhöfen und Haltepunkten im Rahmen einer Privatisierung der Bahninfrastruktur nachhaltig bestätigt.“ Die Bahn ist aber das Rückgrat des Nahverkehrs in einem Flächenland, nur mit ihr sind Reisezeiten vergleichbar dem Auto zu erreichen. Die Beförderungszahlen öffentlicher Verkehrsmittel steigen durch die hohen Benzinpreise in den letzten Jahren über dem Durchschnitt anderer Verkehrsmittel, wie auch die Deutsche Bahn immer wieder betont. „Und nun will sich das klimaschonendste Verkehrsmittel Bahn selbst amputieren?“ fragt Gryschka

Im Einzelnen sind u.a. folgende Strecken und Bahnhöfe in Niedersachsen von einer technischen Stilllegung evtl. „schon morgen“ durch unterlassene Investitionen bedroht:

  • Uelzen – Soltau – Langwedel (-Bremen)
  • Uelzen – Gifhorn – Baunschweig (vorgesehene Regionalstadtbahnstrecke)
  • Zwei Drittel aller Harz-Strecken
  • Alle Strecken im Weserbergland zwischen Holzminden und Göttingen
  • (Hildesheim) – Elze – Hameln – Löhne
  • die internationale Strecke (Bremen – ) Leer – Grenze (- Groningen)
  • sämtliche Zwischenbahnhöfe der ICE-Strecke Hildesheim – Braunschweig
  • die erst kürzlich sanierten Bahnhöfe Achmer und Mühlen im Weser-Ems-Bereich

Gryschka: „Damit werden hunderttausende Niedersachsen vom Bahnzugang abgeschnitten.

Besser wäre es, durch Übernahme regionaler Strecken in die Zuständigkeit einer Landesgesellschaft  Investitions- und Unterhaltungskosten im Bereich von 40 % zu sparen (Beispiel: Osnabrück – Bad Rothenfelde) und die Strecken rationaler zu betreiben. Das Vorhaben von Mehdorn und Tiefensee ist ein Offenbarungseid, kein verantwortungsvoller Politiker kann nun einer Privatisierung des Netzes noch zustimmen.“


21.04.2007: Initiative Haller Willem mit Silbernem Schienennagel ausgezeichnet

Osnabrück (pb). Der Fahrgastverband Pro Bahn lehnt die weitere Reduzierung des öffentlichen Verkehrs insbesondere auf der Schiene ab. „Angesichts der klimapolitischen Herausforderungen ist es völlig kontraproduktiv, den umweltfreundlichen öffentlichen Verkehr zu reduzieren. Landesmittel aus der Mehrwertsteuererhöhung müssen stattdessen in den Erhalt und den weiteren Ausbau des Schienenverkehrs im Land fließen“, sagte der Landesvorsitzende Björn Gryschka anlässlich der Verleihung der Auszeichnung „Silberner Schienennagel 2007“ in Osnabrück am Wochenende (zum vollständigen Redetext).

Pro Bahn würdigt mit der Verleihung das besondere Engagement der „Initiative Haller Willem“ um die Modernisierung und den Wiederaufbau der Bahnstrecke zwischen Osnabrück und Bielefeld. In 16-jähriger ehrenamtlicher Arbeit sei es den Mitgliedern gelungen, nicht nur die Stilllegung zu verhindern, sondern die Strecke als einzige Bahnlinie in Niedersachsen reaktivieren zu lassen. Heute finden die Fahrgäste ein vertaktetes Angebot mit modernen Zügen zu attraktiven Fahrzeiten vor. Der Vorsitzende der Initiative, Johannes Bartelt, dankte für die Würdigung und wies auf die weiteren Ziele der Initiative hin, z. B. einen Spätverkehr am Wochenende einzuführen.

Gryschka: „Dieses Projekt ist ein sehr gutes Beispiel, wie attraktiv moderner Nahverkehr sein kann. Die niedersächsischen Bahnerfolge hier wie auch bei der NordWestBahn Oldenburg, HarzWeserBahn oder metronom Hamburg – Göttingen werden zur Zeit jedoch gefährdet durch die starre Haltung der Landesregierung, keine Gelder aus der Mehrwertsteuererhöhung zur Finanzierung des Nahverkehrs zu verwenden.“ Ende März wurde mit Unterstützung von Pro Bahn eine Volksinitiative gestartet, die die Bereitstellung dieser Mittel zum Ziel hat; weitere Informationen unter www.volksinitiative-bus-und-bahn-in-niedersachsen.de.


29.03.2007: Volksinitiative gegen Kürzungen bei Bus und Bahn gestartet

Am heutigen Tag hat der niedersächsische Landeswahlleiter die Unterschriftenlisten für die Volksinitiative offiziell freigegeben Unter www.volksinitiative-bus-und-bahn-in-niedersachsen.de können alle wahlberechtigten Niedersachsen mit ihrer Unterschrift den Landtag formell dazu bringen, sich mit den aktuellen Kürzungsplänen besonders im Bahnverkehr beschäftigen zu müssen. Pro Bahn Niedersachsen unterstützt die Initiative, weil nicht einzusehen ist, dass die Verabredung zwischen Bundestag und Bundestag, die erhöhten Mehrwertsteuereinnahmen teilweise zur Kompensation der gekürzten Regionalisierungsmittel einzusetzen, von Niedersachsen nicht umgesetzt wird.

Den Bus- und Bahnfahrer/innen in Niedersachsen drohen in den nächsten Jahren massiv ausgedünnte Fahrpläne und höhere Fahrpreise bei weniger Komfort. Allein in der Region Hannover z.B. sollen in 2008 bis zu 8,1 Millionen Euro für Fahrleistungen im Bahn- und Busverkehr gestrichen werden. Eine starke Einschränkung der Mobilität im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist auch in der Region Braunschweig zu erwarten. Hier wurden bereits in diesem Jahr neun Prozent des Angebots gestrichen. Die Verbindungen zur Tourismusregion Harz wurden deutlich verschlechtert. Für 2008 ist eine weitere Reduktion des Verkehrsangebotes angekündigt.


22.03.2007: Ein guter Zug fürs Klima

Mit diesem Spruch wirbt Pro Bahn in den nächsten 12 Wochen in der Hildesheimer Fußgängerzone für die Nutzung des klimafreundlichen ÖPNV. Anlass ist die spektakuläre „Eisblockwette“, die bis zum Tag der Umwelt am 05.06.07 in der Hildesheimer Fußgängerzone läuft (www.klimaschutz.kbserver.de/_eisblockwette.html?&L=1).

Wie sonst Firmen aus der Energiebranche, vom Handwerk und dem Baustoffbereich sponsert Pro Bahn diese spannende Demonstration zum Energiesparen. Denn auch wer Bus und Bahn nutzt, kann seinen individuellen Energieverbrauch und damit den CO2-Ausstoß erheblich reduzieren: „Nach einer Studie des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen reduziert jeder Pkw-Fahrer, der in der Rush-Hour z. B. den Linienbus nimmt, den CO2-Ausstoß um 95 Prozent“, sagt Björn Gryschka. Die originelle Klimawette, die in Hildesheim als einer der wenigen niedersächsischen Städte durchgeführt wird, verdeutlicht anschaulich den Sinn von Energieeinsparung. Zum Ausprobieren des ÖPNV stellt Pro Bahn 5 Niedersachsen-Tickets für die besten Wetter zur Verfügung.


06.03.2007: Ausbau des Bahnnetzes in Niedersachsen forcieren

Verspätungen im täglichen Betrieb, mangelnde Flexibilität bei Baustellen: Das DB Streckennetz in Niedersachsen hat mittlerweile oft Kapazitätsprobleme.

So wurde zum letzten Fahrplanwechsel z. B. die Hälfte der DB-Züge (aus Kreiensen kommend) zwischen Seesen und Goslar abbestellt. Im Bahnhof Seesen liegen noch zahlreiche Abstellgleise, jedoch ist kein einziges mehr in Betrieb. Folge ist, dass die Züge leer und ohne Fahrgäste nach Goslar über 20 km zur Abstellung weiterfahren müssen. Die große Unwirtschaftlichkeit für den Betreiber der Züge liegt hier auf der Hand (insges. 40 km Fahrt ohne jegliche Einnahme, Diesel- und Personalkosten).

Die mangelnde Streckenkapazität ist ganz klar der Grund, weshalb während der zwischen Celle und Lüneburg für 2007 anstehenden Bauarbeiten im Mai – Juli in einem ganz anderen niedersächsischen Bereich, nämlich zwischen Rotenburg/Wümme und Verden, die auf dieser eingleisigen Strecke verkehrenden Regionalbahnen gänzlich durch Busse ersetzt werden: Die umzuleitenden ICE-Züge kämen sonst “nicht durch”.

Björn Gryschka, Landesvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn: “Wir fordern dringend den Erhalt eines flexiblen und leistungsfähigen Eisenbahnnetzes in Niedersachsen. Dafür ist es dringend notwendig, erstens seitens der DB Netz AG vorhandene Kreuzungsstellen, Überholungs- und Abstellungsmöglichkeiten zu erhalten anstatt unbrauchbar zu machen und zweitens bundespolitisch mehr Gelder für den gezielten Streckenausbau nach Kapazitätsgesichtspunkten anstelle für Imageprojekte bereit zu stellen. Gerade in Niedersachsen werden die rapide steigenden Hafen-Hinterlandverkehre den Nahverkehr sonst in absehbarer Zeit überrollen und aus den heutigen Taktlagen verdrängen.”


18.01.2007: Kommentar von Pro Bahn zum landesweit eingestellten Bahnverkehr wegen des Sturms
Es ist heute Abend die richtige Entscheidung der Bahn gewesen, den Schienenverkehr aufgrund der akuten Gefährdung durch vielfach auf den Schienen liegende Bäume einzustellen. Die Sicherheit der Fahrgäste muss immer absoluten Vorrang haben, die heutigen Todesopfer wegen des Sturms zeigen die Ernsthaftigkeit der Gefahr.
Björn Gryschka: “Allerdings werden bereits bei weniger heftigen Stürmen als heute die Folgen einer vor über 25 Jahren getroffenen Entscheidung deutlich: Nach Einstellung des Dampflokbetriebes im Jahr 1977 hat man darauf verzichtet, die bis dahin sorgfältig freigehaltenen Brandschutzstreifen entlang der Schienenstrecken weiter zu erhalten. Die Folge: Der Bewuchs kommt der Bahnstrecke näher, Störungen des Bahnbetriebes durch abgefallene Äste sind häufiger geworden, einfach weil diese durch größere Nähe zur Bahnstrecke häufiger als früher auf die Schienen fallen können.”


08.01.2007: Alles zügig, alles stündlich: Wie bitte, Herr Minister?

Der niedersächsische Verkehrsminister Walter Hirche in der Goslarschen Zeitung vom 09.12.06: “Das Land wird die Regionalisierungsmittelkürzungen nicht ausgleichen. Das kommt nicht in Betracht. Aus Sicht der Landesregierung ist lediglich wünschenswert, dass alle Regionen schienenseitig angemessen erschlossen werden. Das gilt auch für den Harz, obwohl der Anteil der mit der Bahn anreisenden Urlauber derzeit unter zehn Prozent liegt.”

Walter Hirche in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 13.12.06: “Privat setze ich mich eher ins Auto, auch um in den Urlaub zu kommen. Die Anbindung der norddeutschen Ferienorte [per Schiene] ist noch nicht optimal.”

Zum Landesjubiläum wurde “breitspurige” Werbung für den niedersächsischen Nahverkehr betrieben. Doch die Substanz der Werbesprüche fehlt nun: Innerhalb von 4 Tagen hat Minister Hirche offenbar die Folgen seiner Politik in seinem eigenen Leben bemerkt.

Als beinahe letztes Bundesland weigert sich Niedersachsen, die Kürzung der Regionalisierungsmittel des Bundes zumindest teilweise aus den höheren Mehrwertsteuereinnahmen auszugleichen. Die Folgen sind bereits jetzt offensichtlich: Nicht nur für den Urlaub 2007 wird der Minister – und mit ihm viele Menschen, die in Niedersachsen einen Urlaub planen – auf eine Bahnanreise von vornherein verzichten müssen. Im Jahr 2008 drohen noch erheblich stärkere Einschnitte in den niedersächsischen Nahverkehr, weil dann weitere Strecken nicht nur in Urlaubsgebieten substanziell bedroht sind.

Wann steuert die Landesregierung um? Schon in den nächsten Wochen wird der Fahrplan für 2008 weitgehend fertig gestellt werden. Das Land muss dem ÖPNV endlich mehr Gelder zurückgeben, weil sonst wichtige infrastrukturelle Werte für die Regionen verloren zu gehen drohen.


28.11.2006: Niedersächsisches Bündnis: Keine Kürzungen bei Bahn und Bus!

Die Bundeskürzungen bei den Regionalisierungsmitteln werden den ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) in Niedersachsen in den nächsten Jahren besonders hart treffen. Anders als die Landesregierungen von Hessen, Bayern, Berlin, Sachsen, Schleswig Holstein und Brandenburg will die Landesregierung hier keine eigenen Mittel bereitstellen, um die drastische Kürzung der Bundesförderung für den ÖPNV auszugleichen, obwohl die Finanzausstattung hierfür in Niedersachsen schon heute zu knapp ist, um die Anforderungen der Daseinsvorsorge und den Handlungsbedarf zum Klimaschutz damit ausreichend zu erfüllen.

Dies ist insbesondere deshalb nicht akzeptabel, weil die derzeitige Landesregierung erhebliche Mitverantwortung für die Kürzungsvorgabe des Bundesfinanzministers trägt: Seit 2003 findet in Niedersachsen eine zunehmende Zweckentfremdung der Regionalisierungsmittel und eine überproportionale Kürzung des ÖPNV Budgets insgesamt statt.

Um die Verantwortung der Regierungskoalition für die drohende Unterfinanzierung des ÖPNV in Niedersachsen zu verdeutlichen, ist ein Rückblick auf die vergangenen Jahre nötig: 

Seit 2003 werden Gelder aus den Regionalisierungsmitteln, die vom Bund kommen, zur Finanzierung der Landesaufgabe Schülerverkehr zweckentfremdet. Inzwischen ist diese Zweckentfremdung von zunächst 58 Mio. € auf 100 Mio. € jährlich angewachsen. Das ist der höchste Betrag bundesweit.

Außerdem hat die Koalition die Mittelvergabe im Förderbudget aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) geändert. Hatten Schiene und Straße früher den gleichen Anteil, so werden die GVFG-Mittel heute zu 60% (73 Mio. €/Jahr) auf die Straße und nur noch zu 40% (49 Mio. €/Jahr) auf die Schiene verteilt.

Daneben wurde das Nahverkehrsgesetz 2005 so geändert, dass 34 Mio. €/Jahr aus den Regionalisierungsmitteln des Bundes ohne hinreichende Zweckbindung direkt an die Kommunen gegeben werden. Ein Ersatz von kommunalen Mitteln durch Bundesmittel kann daher nicht ausgeschlossen werden, wodurch dem ÖPNV weitere Mittel entzogen werden.

Durch Einsparungen im Zuge von Ausschreibungen der Verkehrsleistungen, Rationalisierungen und Optimierungen innerhalb der Verkehrsunternehmen und ein sparsame Wirtschaftsführung der Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr konnte in Niedersachsen das Fahrplanangebot für die Bürgerinnen und Bürger überhaupt erst auf ein halbwegs attraktives Niveau gebracht werden. Allerdings ist auf vielen Strecken das Angebot auch heute noch als nicht akzeptabel zu bezeichnen.

Die jetzt beschlossene Kürzung wird die positiven Ansätze und die noch nicht abgeschlossene Entwicklung beenden. Sie wird sogar zu einer dramatischen Rückentwicklung führen.

Das Land hat aber Möglichkeiten, dieses abzuwenden:

Durch die Bundesratsbeschlüsse vom 26.06.2006 erhalten die Länder einen Anteil aus den Einnahmen der Mehrwertsteuererhöhung. Für Niedersachsen handelt es sich um ca. 600 Mio. €/Jahr, die den Landeshaushalt erheblich entlasten werden. Im Gegenzug wurden auf derselben Bundesratssitzung die Regionalisierungsmittel bis 2010 vom Bund um bis zu 13 Prozent gekürzt. Niedersachsen muss hier in der Summe mit Kürzungen von 283 Mio. € rechnen. Der Minderbetrag beträgt 48 Mio. € für 2007 und steigert sich bis 2010  auf 85 Mio. €/Jahr.

Die Absicht der Landesregierung, die drastische Bundeskürzung der Regionalisierungsmittel anteilig an alle Kostenstellen und Verkehrsträger des öffentlichen Personennahverkehrs durchzureichen, wird zwangsläufig zu Leistungsabbestellungen , Streckenstilllegungen sowie unverträgliche  Preiserhöhungen im ganzen Land führen und trifft damit insbesondere mobil eingeschränkte Personen. Der Fahrzeugbestand wird schnell veralten, Personal wird weiter abgebaut und das öffentliche Verkehrsangebot zwangsläufig reduziert. Dagegen werden Chancen nicht ergriffen, wie Beispiele erfolgreicher Privatbahnen (Metronom) zeigen. Durch attraktive Preisgestaltung und Barrierefreiheit können mehr mobil eingeschränkte Menschen diese Bahnen nutzen, was insgesamt zur Erhöhung der Passagierzahlen beiträgt.

Am schnellsten und härtesten machen sich die Einschnitte in der Region Braunschweig bemerkbar. Dieses liegt unter anderem an der Tatsache, dass hier viele Strecken oder Leistungen nicht zum so genannten Grundangebot, sondern zum Zusatzangebot gehören, für die es keine Regionalisierungsmittelzuweisungen gibt.

Anmerkung von Pro Bahn: Insbesondere ursächlich für die Finanznot des Zweckverbandes sind die in den vergangenen 10 Jahren unterlassenen Ausschreibungen von Verkehrsleistungen. Somit konnten keinerlei Reduzierungen bei den Bestellerentgelten realisiert werden. Der Zweckverband hat sich im Schienenverkehr langfristig und zu teuer an einen einzigen Anbieter gebunden.
 

Schon zum 10. Dezember 2006 kürzt der Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) das Zugangebot auf der Bahnstrecke Bad Harzburg – Goslar – Seesen drastisch um die Hälfte. Aber auch am Wochenende wird beispielsweise der Takt auf den Strecken Braunschweig – Helmstedt – Magdeburg oder Braunschweig – Wolfsburg auf einen 2-Stunden-Takt reduziert. Touristische Attraktionen wie der Harz oder Autostadt und Phaeno in Wolfsburg sind damit für Bürgerinnen und Bürger ohne Auto schwieriger zu erreichen.

Auch das zukunftsweisende Projekt RegioStadtBahn im Großraum Braunschweig, bei dem die Verkehrsleistung gesteigert werden soll, um auf vielen Strecken überhaupt ein kundenfreundliches und attraktives Angebot zu schaffen, ist durch die Kürzung gefährdet.

Letztlich stehen durch die fehlende Förderung aber überall im Land schwächer ausgelastete ÖV-Strecken wie Lüneburg – Dannenberg, Northeim – Bodenfelde, Uelzen – Soltau – Bremen, Hildesheim – Braunschweig und Schöppenstedt – Helmstedt auf dem Prüfstand.

Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) kann zunächst für 2007 die Kürzungen bei den Mitteln für Betriebsleistungen noch ausgleichen, indem sie auf die noch vorhandenen Rücklagen für eingeplante Ausbauprojekte zurückgreift (Anfang 2006 waren das noch fast 80 Mio. €). Es ist zu befürchten, dass damit auch die geplanten Netzausbauten wie die Heidebahn und die S-Bahn Hannover-Hildesheim oder die S-Bahn Bremen zur Disposition stehen werden. Nach und nach werden die Kürzungseingriffe von Land und Bund alle Regionen des Landes erreichen. Damit erhält das seit Jahren erfolgreich umgesetzte Konzept „Niedersachsen ist am Zug“ einen dramatischen Rückschlag.

Die im Niedersächsischen Bündnis gegen Kürzungen bei Bahn und Bus zusammengeschlossenen Vereine, Verbände, Gewerkschaften und Parteien fordern deshalb die Landesregierung auf, zusätzlich zu den Finanzspielräumen aufgrund der Mehreinnahmen im Haushalt durch Umschichtungen und effizienteren Mitteleinsatz weitere Möglichkeiten zu schaffen, die diese negativen Folgen im niedersächsischen ÖPNV verhindern. Nur so wird weiterhin ein moderner, kundenfreundlicher und attraktiver  ÖPNV in Niedersachsen vorhanden sein:

  1. Die im Bundesrat angekündigte Verminderung der Kürzung um 500 Mio. € muss endlich umgesetzt und gesetzlich festgeschrieben werden, damit Planungssicherheit vor Ort besteht. Ministerpräsident Wulff ist hier gefordert, sich hierfür im Bundesrat einzusetzen.
  2. Die Mittel des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) müssen ab dem Haushaltsjahr 2007 wieder zu gleichen Teilen auf Schiene und Straße aufgeteilt werden.
  3. Zukünftig ist durch eine ergänzende Verordnung eine strenge Verwendungsvorgabe und -kontrolle bei den Nahverkehrsgesetzmitteln durchzusetzen.
  4. Umstrittene Planungen für Straßenneubauprojekte müssen für die Substanzerhaltung im ÖV ausgesetzt und Vorratsplanungen bei nicht gesichertem Mittelzufluss beendet werden.

Nur so wird es möglich, vor Ort noch akzeptable Lösungen mit den Verkehrsunternehmen zu erarbeiten, um das derzeitige ÖPNV-Angebot im Flächenland Niedersachsen zu erhalten und weiter zu verbessern.

Die Landesregierung hat es in der Hand, im Interesse der Fahrgäste und Beschäftigten im niedersächsischen ÖPNV die Weichenstellungen für die Fortführung ihres Konzeptes „Niedersachsen ist am Zug“ zu setzen. Dafür sind folgende Punkte wichtig:

  • Der Verkehr in der Fläche darf nicht auf der Strecke bleiben. So genannte schwächer ausgelastete Verbindungen dürfen nicht wie damals bei der Deutschen Bundesbahn gekürzt werden. Sie müssen gestärkt  werden, wie z.B. die Strecke von Osnabrück nach Oldenburg (Oldb.) und Wilhelmshaven mit der Nordwestbahn, um damit mehr Fahrgäste zu gewinnen.  
  • Daseinsvorsorge und Barrierefreiheit dürfen nicht vernachlässigt werden, weil sonst Menschen mit mobilen Einschränkungen (behinderte Menschen, Senioren, Kinder und sozial Schwache) sowie Personen ohne Auto benachteiligt werden.
  • Der – angesichts des nicht mehr zu verhindernden Klimawandels – immer dringlicher werdende Klimaschutz erfordert ein Umdenken im Verkehrsbereich. Auch schärfer werdende Vorgaben der EU bei Luftreinhaltung und Lärmschutz lassen ein „weiter so“ nicht zu. Ziel des Umdenkens muss die Beeinflussung der Verkehrsmittelwahl zugunsten der Verkehrsträger des Umweltverbundes und zulasten des motorisierten Individualverkehres sein. Erreichen lässt sich dieser Umstieg in Bezug auf den ÖPNV aber nur, wenn die Attraktivität des ÖPNV in den Städten wie auch in der Fläche weiter gesteigert wird.
  • Das Service- und Dienstleistungsangebot des ÖPNV darf nicht abgebaut, sondern muss ausgebaut werden.  So muss z.B. die Fahrradmitnahme weiter verbessert werden. Denn vor allem in ländlichen und touristischen Gebieten ist das Fahrrad die optimale Ergänzung zum SPNV und ÖPNV und sichert die Mobilität vieler Bürgerinnen und Bürger.             
  • Mit diesen Maßnahmen werden nicht nur die Mobilitätsbedürfnisse der Kunden erfüllt, sondern auch Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen.

Hannover, den 20.11.2006

Das Niedersächsische Bündnis „Keine Kürzungen bei Bahn und Bus“ ist ein Zusammenschluss von Verkehrsclub Deutschland (VCD), Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC), Fahrgastverband  PRO BAHN, Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU), Sozialverband Deutschland (SoVD), Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Gewerkschaft TRANSNET, Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen


03.08.2006: Resolution des Nahverkehrsbündnisses Niedersachsen zum geplanten Verkauf der Osthannoverschen Eisenbahnen (OHE AG) durch das Land Niedersachsen

Die Osthannoverschen Eisenbahnen bilden mit ihrem Sitz in der strukturschwachen Lüneburger Heide im Herzen Niedersachsens einen wichtigen Teil regionaler Verkehrs-Infrastruktur – sowohl als Arbeitgeber wie auch als Eisenbahnbetreiber. Gefahrguttransporte mehrerer Kunden der chemischen Industrie und des Militärs werden über das Schienennetz der OHE durchgeführt.

Diese müssten bei einer Aufgabe des Schienennetzes über die schon jetzt vom Güterverkehr stark belasteten Straßen laufen. Es steht zu befürchten, dass nach dem Verkauf der Konzern filetiert wird und dies zu einer Schwächung der betroffenen Regionen führt.

Vor diesem Hintergrund fordert das Nahverkehrsbündnis:

  1. Bei der Entscheidung für einen Bieter muss die Berücksichtigung der öffentlichen Daseinsvorsorge entscheidend sein. Die im Einzugbereich liegenden Kommunen sollten ein besonderes Mitspracherecht beim Verkauf und auch bei Entscheidungen des künftigen Mehrheitseigners haben.
  2. Im Interesse der regionalen Wirtschaft muss das gesamte Schienennetz der OHE (320 km) weiterhin erhalten bleiben und betrieben werden. Dies gilt ebenso für die damit verbundenen Arbeitsplätze. Zwingend notwendige Veränderungen sind sozialverträglich abzuwickeln. Die Strecken Celle – Soltau / Munster und Soltau – Lüneburg / Winsen (Luhe), wie auch Celle – Wittingen erschließen einen Raum Niedersachsens, der dringend auf Verkehrsverbindungen – auch auf der Schiene – angewiesen ist. Dies ist ein wesentlicher Aspekt der Daseinsvorsorge. Deshalb ist zu überlegen, ob dieses Netz in den Besitz der Gebietskörperschaften übergehen sollte. Der Bestand der Schieneninfrastruktur darf nicht abhängig sein von den Interessen eines Investors.
  3. Der Verkauf darf den landespolitisch gewollten Wettbewerb im Schienenpersonennahverkehr nicht konterkarieren und zu einem Rückschritt in monopolartige Strukturen führen. Die Metronom Eisenbahngesellschaft als erfolgreiches Unternehmen der OHE hat in Niedersachsen neue Maßstäbe im hochwertigen schnellen Regionalverkehr gesetzt.
  4. Der in Regie der OHE geführte Linienbusverkehr ist eine wichtige regionale Basis und Ergänzung zur Sicherung der Mobilität in der Heide. Er sichert weitgehend die Mobilität der Bevölkerung und liefert einen wichtigen Beitrag zur Barrierefreiheit mobil eingeschränkter Menschen. Deshalb darf dieser auch langfristig nicht in seinem Bestand gefährdet werden.
  5. Die für den regionalen Tourismus wichtigen musealen und historischen Eisenbahnaktivitäten müssen erhalten und weiter gefördert werden. Damit bleibt auch die Möglichkeit einer späteren Reaktivierung des Schienennetzes der OHE für den Regelverkehr erhalten.

Das Nahverkehrsbündnis appelliert an die niedersächsische Landesregierung, diesen Gründen bei ihrer Entscheidung Priorität einzuräumen und beim vorgesehenen Verkauf vertraglich abzusichern.

Hannover, im Juli 2006

Im Nahverkehrsbündnis Niedersachsen haben sich zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs zusammengeschlossen: die Umweltverbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Niedersachsen e.V., Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) Niedersachsen e.V., Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) Niedersachsen, die Verkehrsverbände Verkehrsclub Deutschland (VCD) Landesverband Niedersachsen e.V., Fahrgastverband Pro Bahn, Allgemeiner Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Niedersachsen, der Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD) Landesverband Niedersachsen, die Verbraucher-Zentrale Niedersachsen (VZN) und die Gewerkschaften TRANSNET und ver.di.

Nahverkehrsbündnis Niedersachsen
Der Sprecher
Dr. Wolfgang Konukiewitz
Nordsoder Str. 12
27726 Worpswede
fon 04794-962174
fax 04794-962176
handy 0170- 581 94 62


09.03.2006: PRO BAHN: Kürzung der Nahverkehrsmittel gefährdet niedersächsische Bahnerfolge

(pb) “Bundestag und Bundesrat dürfen einer Kürzung bei den Nahverkehrsmitteln nach dem Rasenmäherprinzip nicht zustimmen”, so kommentiert Björn Gryschka, Landesvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn, die aktuellen Kürzungspläne der Bundesregierung im Schienennahverkehr, “sie müssen den Ländern vielmehr die rechtlichen Möglichkeiten einräumen, Sparmöglichkeiten mit Augenmaß umzusetzen.”

Thema Netzunterhalt: “Rund 50 % der Nahverkehrsmittel müssen von den Bahnunternehmen unbesehen an den Netzeigentümer, die DB Netz AG, weitergeleitet werden. Andere Eisenbahninfrastrukturunternehmen können regionale Bahnstrecken bis zu 40 % günstiger bauen und unterhalten, z. B. in Niedersachsen die Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück. Hier muss der Bund Anreize schaffen, dieses Sparpotential zu nutzen, hat aber als Eigentümer des Schienennetz-Monopolunternehmens daran offenbar kein Interesse”, so Gryschka weiter. Nach Ansicht von Pro Bahn wären dann durchaus Möglichkeiten vorhanden, ohne Beeinträchtigung des Angebots Mittel einzusparen.

Mit der jetzt vorgesehenen einfallslosen Kürzung legt der Bund nach Meinung von Pro Bahn jedoch die Axt an die Erfolge im niedersächsischen Schienenverkehr. Durch Ausschreibung konnten in den letzten Jahren bei verbessertem Angebot Einsparungen erzielt werden, die in langfristige Investitionen umgewandelt werden. “Mit einer Ausschreibungsquote von fast 50 Prozent steht Niedersachsen in der Spitzengruppe der Bundesländer und darf für dieses kostenbewusste Verhalten jetzt nicht bestraft werden!”, fordert Gryschka.


24.11.2005: Kürzung der Nahverkehrsmittel: Blankes Entsetzen bei PRO BAHN

(pb) Mit blankem Entsetzen reagiert Björn Gryschka, Landesvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn, auf die Kürzungspläne der Bundesregierung im Schienennahverkehr. “Mit dieser Maßnahme legt die Regierung die Axt an das Rückgrat des gesamten ÖPNV, das der Schienenverkehr bundes- und landesweit bildet”, sagt Gryschka.

Pro Bahn erwartet in der Folge – bereits ab nächstem Jahr – erhebliche Zugstreichungen. So seien selbst im Berufsverkehr einzelne Leistungen gefährdet, nach 19 Uhr und an den Wochenenden könne es sein, dass sich auf vielen Bahnstrecken nicht nur im ländlichen Raum kein Rad mehr drehe. “Gerade im Flächenland Niedersachsen werden die Bahnnutzer vor die Alternative gestellt, entweder überhaupt nicht mehr die Bahn in ihren Alltag und die Freizeit einbeziehen zu können, oder in Zeiten teurer Benzinpreise auf das Auto umsteigen zu müssen.”


07.11.2005: Strukturelle Änderungen bei Bahnfahrpreisen

Die Deutsche Bahn AG hat zum Fahrplanwechsel im Dezember Fahrpreiserhöhungen von durchschnittlich 3 Prozent angekündigt. Die Fahrpreiserhöhungen selber hält Björn Gryschka, Sprecher von Pro BahnBraunschweig-Hildesheim, nicht für so bemerkenswert: “Das Autofahren ist in den letzten Monaten auch nicht billiger geworden. Dass die Verkehrsbetriebe allgemein, nicht nur die Bahn, sich ihre erhöhten Treibstoffkosten wieder hereinholen wollen, ist in Grenzen nachvollziehbar.” Schlechter findet Gryschka hingegen die strukturellen Änderungen beim Preissystem.

“Bahncardkunden müssen als Stammkunden doppelt zahlen: Einmal den erhöhten Bahncardpreis, einmal die erhöhten Kilometerpreise. Die bisher glatten Bahncardpreise von 50, 100 und 200 Euro sind mit Erhöhungen zwischen 1,50 und 6,00 Euro weniger systematisch und ansprechend.” Mit der Abschaffung des Mitfahrerrabatts bei Bahncard- und Normalpreisfahrten gebe die Bahn zudem einen seit 20 Jahren bestehenden Grundgedanken ohne Not auf: “Der Kunde vergleicht immer die Kosten zwischen Auto und Bahn. Ein Auto bietet 5 Plätze. Um konkurrenzfähiger zu sein, wurde damals die Idee des Mitfahrerrabatts entwickelt, d. h. die 1. Person zahlt voll, die 2. bis 5. Person nur die Hälfte. Dieses System ist jetzt nur noch für Familien mit Kindern bis 14 Jahren (diese fahren immer noch kostenfrei) und bei den allerdings limitierten Sparpreisen vorhanden. Bekommt man also einen solchen Sparpreis nicht, wird mit 3 – 5 Personen im Verhältnis zum Pkw – selbst bei Vollkosten – ein Mehrfaches zu bezahlen sein.”

Eine Verbesserung für Niedersachsen sei die Einführung des Niedersachsentickets auch am Wochenende, meint Gryschka. “Die Ländertickets sind bundesweit eines der erfolgreichsten Angebote der DB Regio, insoweit ist die Ausdehnung auf das Wochenende nur konsequent.” Allerdings sei bei der Preiserhöhung von 22 auf 24 Euro im Automatenverkauf nun eine absolute Grenze erreicht: “Das Wochenendticket kostet nach wie vor 30 Euro und bietet unbegrenztes Bahnfahren in ganz Deutschland; der Sinn des Niedersachsentickets ginge bei einer weiteren Preiserhöhung sonst schnell wieder an Wochenenden bald verloren.”


19.05.2005: LIDL-Bahntickets ein Renner

Der heutige erstmalige Verkauf von Bahntickets bei einem Supermarktdiscounter ist ein voller Erfolg. “Ganz Deutschland scheint Bahnfahren zu wollen”, so Beobachtungen des Fahrgastverbandes Pro Bahn.

Lange Schlangen selbst vor kleinen LIDL-Geschäften schon vor der Öffnung sorgten fast überall dafür, dass schon nach 15 Minuten sämtliche Tickets verkauft waren.
“Was wir sehen konnten war in der Tat, dass viele Neukunden sich von dem Angebot haben locken lassen”, so der niedersächsische Pro Bahn-Sprecher Björn Gryschka aus Bad Salzdetfurth, “die Bahn sollte jetzt die Begeisterung der Leute nutzen und schnellstens nachliefern.” Dieses Ticket, das Bahnfahren nach dem Motto “Einsteigen, Start und Ziel notieren und losfahren” so einfach ermöglicht, sollte dauerhaft auch über die normalen Vertriebswege angeboten werden. Wünschenswert wäre zudem, ergänzend eine Tageskarte für alle Züge in Deutschland etwa zum Preis von 49,90 Euro anzubieten. Damit wäre dann endgültig schrankenloses Bahnfahren für jedermann möglich. Solche Tageskarten sind in der Schweiz seit Jahren im Angebot und stark nachgefragt.


12.04.2005: Bahnerfolge: Kulturbahnhof eingeweiht

(pb) In Bad Salzdetfurth werden Fahrgäste wieder würdig empfangen: In 9- monatiger Renovierungszeit hat die Stadtverwaltung mit öffentlichen Fördermitteln das 105-jährige Gebäude komplett entkernt und mit modernen Elementen wieder aufgebaut. Das Besondere: Der angenehme Aufenthalt des Fahrgastes und das Serviceangebot für ihn steht dabei im Mittelpunkt. Dies war auch der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen die Förderung von über 50 % der Baukosten wert.

“Ein gelungenes Beispiel, wie man alte Bausubstanz durch ein intelligentes Konzept wieder neu nutzen und vor allem für den Fahrgast öffnen kann”, freut sich Björn Gryschka von Pro Bahn anlässlich der Schlüsselübergabe. In den Bahnhof ziehen nun die örtliche Bücherei sowie ein Taxiunternehmen ein, das auch den Fremdenverkehr der Stadt betreut sowie das Fahrscheinsortiment der in Bad Salzdetfurth verkehrenden eurobahn verkauft. Beachtlich sind die Öffnungszeiten der beheizten und durch Kameras bzw. das im Bahnhof arbeitende Personal überwachten Empfangshalle: Von 6 – 22 Uhr an Werktagen und von 8 – 22 Uhr am Wochenende findet der Fahrgast und gerade der ankommende Kurgast eine einladende Atmosphäre vor. Und auch die Öffnungszeiten der Bücherei sind auf den Fahrplan der Züge abgestimmt und richten sich gezielt an Zielgruppen wie Schüler, Hausfrauen und Rentner, die mit der Lammetalbahn ankommen oder abreisen.

“Die Nutzung des Empfangsgebäudes in kommunaler Regie nicht nur für Jugendklubs oder ähnliches, wovon der Fahrgast ausgeschlossen bleibt, ist die gelungene Besonderheit dieses Projektes und sollte Vorbildcharakter für viele vergleichbare Bahnhöfe in Deutschland haben – gerade im ländlichen Bereich”, meint Gryschka. Bad Salzdetfurth ist nach Peine die zweite Stadt in Niedersachsen, die ein Bahnhofsgebäude in seiner betrieblichen Funktion in kommunaler Regie betreibt.


19.02.2005: Landesversammlung

Am 19.02.2005 fand die Landesversammlung von PRO BAHN Niedersachsen in Hannover statt. Anlässlich dieser Veranstaltung wurde der “Silberne Schienennagel” an den Geschäftsführer der LNVG, Dr. Gorka verliehen. Download der Laudatio (PDF/56 kB).

Pressemitteilung

Pro Bahn zeichnet Geschäftsführer der Landesnahverkehrsgesellschaft aus

Hannover (pb). Mit dem Silbernen Schienennagel zeichnet der Fahrgastverband Pro Bahn Institutionen und Persönlichkeiten in Niedersachsen aus, die aus Fahrgastsicht den öffentlichen Nahverkehr, besonders den Schienenverkehr, in herausragender Weise gefördert haben.

In einer kleinen Feierstunde in Hannover überreichte Björn Gryschka; Landesvorsitzender von Pro Bahn Niedersachsen, den Silbernen Schienennagel nun an Herrn Dr. Wolf Gorka, Geschäftsführer der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG). In seiner Laudatio würdigte Gryschka die 20-jährige Tätigkeit Dr. Gorkas als Referatsleiter für Eisenbahnwesen im Wirtschaftsministerium. In dieser Zeit habe Gorka für “die Eisenbahn in Niedersachsen” gestanden. Es sei gelungen, den Abwärtstrend des Schienenverkehrs in einen Aufwärtstrend umzuwandeln. Gryschka: “Wer hätte denn vor 20 Jahren an eine Bahnzukunft in Wildeshausen, Bodenburg, in Osterode oder Oesede geglaubt?”

Vor allem gegenwärtige Erfolge seien jedoch für den Fahrgastverband Grund gewesen, Herrn Dr. Gorka auszuzeichnen: Niedersachsen habe bundesweit eine Vorreiterrolle mit der Schaffung eines sogenannten “Fahrzeugpools” übernommen. Für den Verkehr auf bestimmten Strecken stellt das Land einem Betreiber die Schienenfahrzeuge zur Verfügung. Die Idee dazu stamme von Herrn Dr. Gorka. “Damit sind für alle interessierten Bahnunternehmen auch bei größeren Projekten die gleichen Startchancen gegeben. Ein Wettbewerb um die beste Leistung für den Fahrgast ensteht”, hob Gryschka hervor. Bundesweit habe sich in jüngster Vergangenheit gerade Hessen zu einem solchen Fahrzeugpool entschlossen.

Wer “Silber” erreicht habe, solle aber auch “Gold” folgen lassen. Es seien abgestimmte Fahrpläne mit funktionierenden Rundum-Anschlüssen in vielen Knotenbahnhöfen erforderlich: Der integrale Taktfahrplan erfordere gezielte Investitionen in Streckenkapazität und Streckengeschwindigkeit. Für diesen “großen Wurf” stimmten leider in Deutschland und Niedersachsen die Rahmenbedingungen noch nicht. Auf alle Beteiligten, gerade auch die Fahrgast- und Umweltverbände, komme hier weiterhin viel Überzeugungsarbeit in den Parlamenten und in der Gesellschaft zu.

In seiner Erwiderung meinte Dr. Gorka, Pro Bahn und LNVG hätten in den vergangenen Jahren vielfach “Nägel mit Köpfen” gemacht, er freue sich deshalb nun besonders über den “silbernen Nagel”. Viele Projekte seien inzwischen “auf´s Gleis gesetzt, 2 Mrd. Euro in Streckeninfrastruktur und Bahnhöfe investiert worden. Gorka: Der Schienennnagel ist uns Ansporn, die Kunden weiterhin zufrieden zu stellen.”


12.10.2004: Tarife in Niedersachsen und Bahnpläne in der Wesermarsch

Bei der geplanten Anhebung der Fahrpreise im Nahverkehr der Deutschen Bahn werden niedersächsische Fahrgäste besonders benachteiligt. Während in den meisten anderen Bundesländern die Gültigkeit der so genannten Ländertickets auch auf das Wochenende ausgeweitet werden soll, ist dies für Niedersachsen nicht vorgesehen. Die Ländertickets gelten bislang nur montags bis freitags ab 9.00 Uhr.

Der Fahrgastverband PRO BAHN hat wenig Verständnis für die Pläne der Deutschen Bahn, Niedersachsen von der Wochenend-Regelung auszunehmen. Die DB begründe die Pläne offiziell damit, dass es bereits günstige Angebote am Markt gebe. Dies trifft nach Angaben von PRO BAHN jedoch nur für Sachsen-Anhalt und Thüringen zu. In diesen Ländern, in denen die Ausweitung des Länderticket auf das Wochenende ebenfalls nicht geplant ist, gibt es ein günstiges “Hopper-Ticket” das es ermöglicht, für 4,50 Euro eine Strecke von 50 km hin- und wieder zurück zu fahren. Ein solches Angebot gibt es allerdings in Niedersachsen nicht. Im Ergebnis steht niedersächsischen Bahnfahrgästen am Wochenende als Angebot nur das “Schöne-Wochenende-Ticket” zur Verfügung, dessen Preis allerdings von z. Zt. 30,00 Euro (28,00 Euro am Automaten) auf 32,00 Euro (30,00 Euro) angehoben werden soll.

Nach Ansicht des Fahrgastverbandes PRO BAHN fördert ein derart hoher Preis lediglich das Fahren von weiten Strecken. Für kurze und mittlere Entfernungen sind Anreize zum Bahn fahren nicht vorhanden. Der Verband fordert schon deswegen die Landesregierung auf, seine Zustimmung zur Preisanhabung zu verweigern.


05.06.2004: Schienenzunkunftsträume im Nordwesten zerplatzen!

Es sollte ja was ganz Tolles werden in der Bremer und Oldenburger Region. Seit drei Jahren konkurrierten ein S-Bahn Konzept der DB und ein Stadtbahn Konzept der Bremer Straßenbahn miteinander um die Gunst der Streckenbetreibung. Besonders die Wesermarsch erhoffte sich auf Grund der maroden Strecke von Hude nach Nordenham einen qualitativen Sprung auf der Schiene, zumal der neue Wesertunnel Fahrzeiten der Autos nach Bremen wesentlich verringert. Stattdessen hat ein 2jähriges Gutachterverfahren im Auftrag der LNVG-Niedersachsen dieses Jahr ergeben, dass sich beide Systeme nicht rechnen.

Auch die Sanierung der Strecke Hude – Nordenham geriet auf Grund der fehlenden Bundesmittel (Mautkatastrophe) in Gefahr. Am 4.Juni 04 orga­nisierte der Pro Bahn Regionalverband Oldenburger Land eine Veranstaltung im Berufbildungszentrum Brake (Unterweser) über die Zukunft der Bahn in der Wesermarsch, zu der Führungskräfte von Politik, Wirtschaft, Bahn und LNVG erschienen. Dabei wurde von DB-Netz die Katze aus dem Sack gelassen. Statt den zugesagten 160 Millionen Euro für die Sanierung werden auf Grund der fehlenden Bundesmittel nur noch ca. 20 Millionen Euro bereitgestellt, was bedeutet, dass die Strecke nicht für 120 km/h ausgebaut wird, sondern für 90 km/h wiederhergestellt wird. Dies führte zu starken Protesten in der Versammlung und zu einer Allianz der Politik und Wirtschaft (Kommunen, Kreis, Land- u. Bundestagsabgeordnete, Industrie- u. Handelskammer, Hafenwirtschaft) für die Schiene, die eine Lebensader für die Wesermarsch darstellt, denn täglich benutzen allein bis zu 30 Güterzüge diese Strecke.

Nach Aussage des Wirtschaftsministerium in Hannover und dem Konzernbevollmächtigten der DB für Nordwestdeutschland, Herrn Meyer, hat die Sanierung der Strecke nun 1. Priorität in Niedersachsen, allerdings nur bis 90 km/h. Ein Vorschlag der Landesregierung, die Ausbaukosten vorzufinanzieren, wurde von Herrn Mehdorn abgelehnt.

In Verhandlungen zwischen den Ländern Bremen und Niedersachsen und der DB wurde inzwischen erreicht, dass die DB bis Ende Juli ein neues Sanierungs­konzept vorzulegen hat und in diesem Jahr noch mit der Sanierung begonnen wird.

Für den Personenverkehr sind frühestens zum Fahrplanwechsel im Dezember nach Auskunft der LNVG neues Fahrzeugmaterial (Elektrotriebwagen 425) vorgesehen. Auch eine Durchbindung von Doppelstockzügen alle 2 Stunden von Hannover nach Nordenham, die bisher in Bremen enden, soll überprüft werden. Nicht nur für die vielen Fahrradtouristen, die die Wesermarsch aufsuchen, währe dies von Vorteil.

Wünschenswert währe es, die Strecke Bremen-Nordenham in weniger als 1 Std. im “Deich Express” (so werden die Züge in der Wesermarsch oft genannt) zurückzulegen, damit zum Pkw eine echte Alternative entsteht.


30.10.2002: Eurobahn wird neuer Betreiber

Gewinner der Ausschreibung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) auf der Lammetalbahn Hildesheim – Bodenburg und der Weserbahn Hildesheim – Löhne ist die Bietergemeinschaft “Eurobahn” mit Sitz in Bielefeld. Das beschloss die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) als SPNV-Aufgabenträger. Der Fahrgastverband Pro Bahn begrüßt den künftigen Betreiber: “Mit der Eurobahn bekommen die Fahrgäste im Landkreis Hildesheim ein erfahrenes Bahnunternehmen für das Projekt Lammetalbahn und den Verkehr in Richtung Hameln – Westfalen.” Seit dem Jahr 2000 betreibt die Eurobahn rund um Bielefeld erfolgreich zwei Nahverkehrsstrecken mit modernen Triebwagen.

“Bis zum 14. Dezember 2003 besteht nun noch genügend Zeit, die Übernahme des Verkehrs gründlich vorzubereiten”, erklärte der PRO BAHN Landesverband Niedersachsen. Die Triebwagen werden derzeit in Salzgitter gebaut, die neuen Bahnsteige im Bad Salzdetfurther Stadtgebiet werden im nächsten Frühjahr errichtet. “Wir sind optimistisch, dass sich der neue Bahnbetreiber der Herausforderungen im kommenden Jahr und in den vorgesehenen acht Betriebsjahren mit Schwung annehmen wird und viele neue Fahrgäste von einer verbesserten Reisequalität auf der Schiene überzeugen wird.”

Die Deutsche Bahn AG, die bisher den SPNV auf den zwei Strecken betreibt, hatte sich gar nicht erst an der Ausschreibung der LNVG beteiligt.


14.06.2002: Fahrgastverband kritisiert Verkaufsstopp der Bahn

Als kundenfeindliche Maßnahme bezeichnet der Fahrgastverband PRO BAHN die Entscheidung der Deutschen Bahn AG, ab Sonntag in ihren Triebwagen keine Fahrkarten mehr zu verkaufen. Damit laufen ehrliche Fahrgäste Gefahr, als Schwarzfahrer abgestempelt zu werden. Als Gründe nannte der PRO-BAHN-Landesverband Niedersachsen die häufigen Störungen der Automaten. Entweder sind sie ganz außer Betrieb oder gäben kein Wechselgeld heraus. Wer wegen eines defekten Automatens ohne Fahrkarte in den Zug einsteigt, muss sich auf peinliche Rechtfertigungen gefasst machen, wenn die Kontrolle kommt.

Auch ist es gerade Gelegenheitsfahrgästen nicht zuzumuten, die völlig verschiedenen Automatentypen ohne Schwierigkeiten zu bedienen. Das gilt besonders für ältere Menschen, die einen persönlichen Kontakt dem “eisernen Fahrkartenverkäufer” vorziehen. Nachdem die Deutsche Bahn AG gerade im ländlichen Raum Fahrkartenausgaben geschlossen hat, benachteiligt sie mit dem Verkaufsstopp im Triebwagen wieder die Menschen außerhalb der Ballungszentren, da eben dort die Triebwagenzüge eingesetzt werden. Der Kauf von Fahrkarten im Zug ist aus unser Sicht nicht der Normalfall, sollte aber aus Kundenfreundlichkeit als letzte Möglichkeit aufrecht erhalten werden. Doch von eben dieser Kundenfreundlichkeit ist das Unternehmen Deutsche Bahn AG noch weit entfernt.


25.04.2002: Mehr Rechte für Fahrgäste

Pro Bahn und Verbraucher-Zentrale fordern Schlichtungsstelle für Niedersachsen

“Ihr Zug hat heute leider 60 Minuten Verspätung. Wir bitten um Verständnis.” Mancher Bahnfahrer hört solche Durchsagen auf seinen Reisen nur zu oft. Doch was tun, wenn da­durch eine wichtige geschäftliche Verabredung verpasst wird oder der Ferienflieger ohne den urlaubsreifen Fahrgast startet? Per Taxi in halsbrecherischer Fahrt trotzdem ans Ziel zu kommen, ist riskant und teuer. Außerdem: Gibt es überhaupt Erstattungsansprüche?

“In diesen Fällen ist der Fahrgast auf die Kulanz des Verkehrsunternehmens, meist der Deutschen Bahn AG, angewiesen”, sagt Björn Gryschka vom Fahrgastverband Pro Bahn Niedersachsen, “ein einklagbares Recht auf Er­stattung solch zusätzlicher Aufwendungen hat er nicht.” Der Streit nach Rückkehr vom Geschäftstermin oder aus dem Urlaub ist damit programmiert. Doch aufwendige Briefe, in denen der Fahrgast sein Begehren und die Schuldlage des Verkehrsunternehmens schildert, werden häufig nur mit Textbausteinen beantwortet. Manchmal gibt es einen Reisegutschein, der aber die Taxikosten oder ähnliche Extraausgaben bei weitem nicht deckt.

“Der Fahrgast braucht eine objektive und unabhängige Instanz, die ihn unterstützt und einen Ausgleich mit dem Verkehrsunternehmen vermittelt”, argumentiert Bernd Winckler, Geschäftsführer der Verbraucher-Zentrale Niedersachsen. Eine solche Schlichtungsstelle wäre nach gemeinsamer Einschätzung von Pro Bahn und VZN für das Verkehrsunternehmen und den Fahrgast von Vorteil: Das Verkehrsunternehmen bekäme dadurch ein besseres Image und könnte auf Dauer Verwaltungskosten für die Beantwortung und Klärung der Fälle sparen; und der Fahrgast hätte weniger das Gefühl, willkürlichen Entscheidungen unterworfen zu sein.

In Nordrhein-Westfalen gibt es diese unabhängige Instanz bereits seit September 2001: Die dortige Landesregierung hat damit die erste deutsche “Schlichtungsstelle Nahverkehr” gegründet und bei der Verbraucher-Zentrale NRW angesiedelt. Seither haben sich Fahrgäste bereits 750 mal an die neue Institution gewandt. “Das zeigt den enormen Bedarf auf diesem Gebiet”, so Gryschka.

Deshalb muss nach Meinung des Fahrgastverbandes und der Verbraucherschützer eine solche Schlichtungsstelle auch für Niedersachsen aufgebaut werden. “Wir können uns gut vor­stellen”, so heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung der beiden Verbände, “dass das Land eine solche Stelle zunächst als befristetes Projekt einrichtet, um erste Erfahrungen auf diesem neuen Gebiet zu sammeln. Die Verbraucher-Zentrale Niedersachsen ist bereit, diese wichtige Institution bei sich aufzunehmen.”


04.10.2001: PRO BAHN-Visionen

Mobilität im Jahr 2010 in Niedersachsen” ist der Titel eines neuen Faltblattes, den der PRO BAHN-Landesverband Niedersachsen herausgegeben hat. Darin plädiert unser Fahrgastverband für einen flächendeckenden Ausbau des Schienennetzes, mehr Wettbewerb auf der Schiene und eine bessere Verknüpfung des gesamten öffentlichen Verkehrssystems. Das Faltblatt kann kostenlos bestellt werden bei info@niedersachsen.pro-bahn.de


07.08.2001: Gorka neuer LNVG-Chef

Dr. Wolf Gorka, seit zehn Jahren Referatsleiter “Schienenverkehr” im Niedersächsischen Wirtschafts- und Verkehrsministerium, ist seit 1. August neuer Geschäftsführer der landeseigenen LNVG. Die Gesellschaft mit gut 20 Mitarbeitern ist für die Aufgabenträgerschaft des Landes für den SPNV außerhalb der Großräume Hannover und Braunschweig verantwortlich und koordiniert weitere Zuschüsse für den ÖPNV. Dr. Gorka (58) gilt zwar als eigenwillig, aber auch als entscheidungsstark. Er ist nicht immer ein einfacher Gesprächspartner, aber das war sein Vorgänger, Dr. Peter Neuber, auch nicht. Vielfältige Kenntnisse des Schienenverkehrs in Niedersachsen werden dem passionierten Jäger sicherlich nützen. PRO BAHN hat auf Landesebene schon länger Kontakte zu Gorka und hofft auf eine konstruktive Zusammenarbeit auch unter neuen Vorzeichen.


10.03.2001: Wettbewerb um Bahnleistunstungen muss fair sein!

Für einen fairen und offenen Wettbewerb im Schienenpersonen-Nahverkehr (SPNV) hat sich das “Nahverkehrsbündnis Niedersachsen” ausgesprochen. Der landesweite Zusammenschluss, in dem unter anderem der Fahrgastverband Pro Bahn, der Verkehrsclub Deutschland VCD, die Naturschutzverbände BUND, LBU und NABU sowie die Gewerkschaften ÖTV und Transnet mitarbeiten, wendet sich deshalb entschieden gegen die Absicht des Landes, einen Großauftrag “freihändig” zu vergeben.

Es handelt sich dabei um alle Nahverkehrszüge zwischen Bremen und Hamburg sowie Hamburg und Uelzen (rund 2,5 Mio. Zugkilometer im Jahr). “Bei einem solchen Volumen ist nach EU-Recht eine offene Ausschreibung vorgeschrieben und außerdem sinnvoll”, erklärte das Bündnis. “Um verbesserte Angebote für die Fahrgäste zu erreichen, muss am Beginn eines Vergabe-Verfahrens eine klare Leistungsbeschreibung stehen”, fordert das Bündnis. Im vorgesehenen Fall werde jedoch nur “hinter den Kulissen gekungelt”. An der fehlenden Leistungsbeschreibung sehe man, dass die Vergabe hinter verschlossenen Türen nicht im Interesse der Fahrgäste ist.

Zudem sei zu kritisieren, dass entgegen den Erfahrungen bei der Nordwestbahn nur einzelne Streckenabschnitte ohne Einbindung in Netze zur Disposition gestellt würden. Bei den Strecken Bremen-Hamburg und Hamburg-Uelzen handelt es sich um nachfragestarke “Sahnestücke”, deren Erträge zum Betrieb auf nachfrageschwächeren Bahnstrecken beitragen. Wenn die Deutsche Bahn als bisheriger Betreiber der Züge von vornherein ausgeschlossen wird, werden schwächer ausgelastete Verbindungen der Bahn akut gefährdet, befürchtet das Bündnis. “Wir fordern deshalb das Land und ihre Nahverkehrsgesellschaft auf, die Vergabe für alle Anbieter zu öffnen und nach transparenten Regeln abzuwickeln.” Außerdem müsse die bisher fehlende Information des Landtages und des Beirates der Landesnahverkehrsgesellschaft nachgeholt werden.


24.02.2001: Silberner Schienennagel

Der Fahrgastverband PRO BAHN in Niedersachsen hat die Gemeinde Dörverden (Landkreis Verden) für ihr beispielhaftes Engagement im Zusammenhang mit der Reaktivierung des Bahnhofs Dörverden ausgezeichnet. Aus den Händen des Landesvorsitzenden Manfred Terhardt (Jever) erhielt der Bürgermeister der Gemeinde, Heiner Falldorf, am Wochenende (24.2.2001) in Dörverden im Rahmen der Landesversammlung des Verbandes den “Silbernen Schienennagel”. Mit dem zum zweiten Mal vergebenen Preis werden die unermüdlichen Bemühungen der Gemeinde gewürdigt, die im Mai letzten Jahres zur Wiedereröffnung des Bahnhofs an der Strecke Bremen-Hannover geführt haben. Vor zwei Jahren erhielt die Stadt Peine die Auszeichnung für die Übernahme und den Neubau des Bahnhofs Peine.


10.01.2001: PRO BAHN bei der Verbraucherzentrale

Der PRO BAHN-Landesverband Niedersachsen ist seit kurzem Mitglied der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Das bestätigte die Geschäftsführung nach einem die entsprechenden Gremienbeschluß. Der Trägerverein besteht aus 19 Organisationen, darunter Gewerkschaften, Mieterbund, NABU und Landfrauenverband.